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Auswertung Vermögensstrategie TOPS 2018

Spiekermann im Anlagevorschlag nicht ganz rund

Spiekermann zeigte im Markttest TOPS 2018 eine insgesamt gesehen sehr gute Leistung und ist unter den Top-Anbietern im Test.
Der Vermögensverwalter Spiekermann aus Osnabrück hat sich in diesem Jahr mit einem exzellenten Beratungsgespräch erstmals als eine „Größe" im Private Banking gezeigt. Beim Anlagevorschlag kann das Haus noch lernen.

Spiekermann & Co AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

"Die Beratung durch die Spiekermann und Co AG kann man nur als menschlich angenehm und fachlich kompetent bezeichnen. Der Berater ist tiefschürfend, ohne einengend oder fordernd zu wirken, zeigt sehr viel Empathie und gibt uns das sichere Gefühl, genau an der richtigen Adresse zu sein. Der Anlagevorschlag selbst ist aus unserer Sicht nicht optimal. Dadurch wird der Gesamteindruck ein wenig, aber nicht entscheidend getrübt."

Damit hatte sich Spiekermann & Co AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Wir erhalten nach der Beratung ein Gesprächsprotokoll. Dies ist, wie schon aus vorangehenden Qualitätstests bekannt, ausführlich und individuell erstellt. Alle wichtigen Aspekte sind enthalten, auch unser Renditeziel von 2 % nach Kosten und Steuern. Das Verlustrisiko in Höhe von 15% ist ebenfalls dokumentiert. Prima!

Spiekermann nutzt ein weißes Blanko-DinA4-Papier, um die Eckdaten des Gesprächs zu dokumentieren. Das ist ungewöhnlich, erfüllt aber seinen Zweck.

Die wichtigsten Punkte finden wir in der Dokumentation – außer unsere klare Vorgabe zu den Währungen. Der 30 Seiten umfassende Vorschlag beginnt mit derselben Zusammenfassung und beschäftigt sich dann mit unserem bisherigen Portfolio. Die Qualität unserer Fonds ist gut bis sehr gut, so Spiekermann. Deshalb werden die Fonds auch für die Strategieüberlegungen mit einbezogen. Das ist ein guter Weg.

Empfehlung: Aktienquote reduzieren

Strategisch empfiehlt Spiekermann die Aktienquote etwas zu reduzieren. Dafür soll etwas mehr Liquidität und auch Gold aufgebaut werden. Die Länderstreuung soll erhöht werden und auch im Rentenbereich sollen mehr Fremdwährungen zu sehen sein.

So sieht dann der Vorschlag aus: 2 % Liquidität, 33 % Aktien Europa, 23 % Aktien Global, 7 % Aktien EM, 16 % Renten Europa, 15 % Renten Global, 4 % Gold.

Übersichtlich zeigt Spiekermann Altdepot und neuen Vorschlag im Vergleich. Klar zu sehen ist: Aktien Europa werden massiv reduziert.

Intransparente Währungsaufteilung

Ein kleiner Stresstest vergleicht ebenso Alt und Neu. Das Risiko beim Verfall der Eurozone wird jetzt nur noch mit 22,7 % statt 25,3 % angegeben. Der Wert ist schwer nachzuvollziehen, denn ein großes Manko des Vorschlags ist die Intransparenz bei der Währungsaufteilung. Wie viel ist in den einzelnen Währungen investiert? Die Antwort finden wir im Vorschlag nicht. Hier waren andere Häuser deutlich transparenter.

Deutlich detaillierter zeigt sich der Vermögensverwalter im Kapitel "Risikosimulation". Mehrere volkswirtschaftliche Szenarien werden gegenübergestellt und aufgezeigt, was dies für Konsequenzen für unser Depot hätte.

Allerdings sehen wir nicht, wie nun genau unser Depot aussehen wird. Es bleibt auf der Ebene der Anlageklassen, konkreter wird´s nicht.

Augenwischerei bei den Kosten

Die Kosten: 0,85 % zzgl. Umsatzsteuer. Hinzu kommen die Kosten der Depotbank, hier der V-Bank. Ein Gebührenmodell verlangt 50 Euro je Transaktion, unabhängig von der Volumenshöhe. Das andere 0,1 % der Transaktionssumme, mindestens 30 Euro.

Spiekermann versucht, Transparenz in die Kostenstrukturen mit einer Tabelle zu bringen. Die Vermögensverwaltung kommt auf eine Gesamtkostenschätzung von 0,75 %. Das verwundert, denn die Gebühr des Vermögensverwalters ist höher.

Des Rätsels Lösung: Es werden die Bestandspflegezahlungen, die aus den Fonds kommen, abgezogen. Doch das ist Augenwischerei. Schließlich zahlt der Anleger diese selbst. Dann müsste Spiekermann auch die Gesamtkosten zeigen. Und zudem ist auch zu sehen, dass die Rückflüsse aus der Bestandspflegezahlung steuerpflichtige Erträge sind.

Zwar schreibt der Vermögensverwalter "vorbehaltlich steuerlicher Belastung", aber in der Summe wird hier schöngerechnet. Das sehen wir kritisch, ändert sich aber ab 2018 durch die Gesetzeslage. Dann werden alle mehr Transparenz zeigen müssen.

Fazit Vermögensstrategie und Portfolio

Ein Vorschlag, der sich mit unseren Zielen auseinandersetzt, aber uns im Marktvergleich nicht überzeugt. Gut ist die Szenariobetrachtung der Risiken, ebenso der Blick ins Altdepot. Doch der Detailblick in die Vermögensstruktur und die konkreten Anlageprodukte bleibt uns verborgen. Und bei den Gebühren fehlt es an Klarheit.

 

WISSENSWERTES

Spiekermann & Co AG, Hafenweg 14, 48155 Münster, www.spiekermann-ag.de


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Gesamtfazit: Spiekermann zeigt in der mündlichen Beratung und Transparenz Hervorragendes. Bei Vermögensstrategie und Portfolioqualität fehlt noch das gewisse Etwas. Insgesamt sehr gut.
Mit insgesamt 79,8 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Spiekermann & Co AG ein Sehr gut und Platz 9 in der Gesamtwertung.

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