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Frankfurter Sparkasse 1822 | TOPS 2020: Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Gesamtbewertung

Standardware ohne Strahlkraft

Die Frankfurter Sparkasse 1822 schlägt ein Portfolio vor, das durchaus zum Kunden passen würde. Sie versäumt aber an zu vielen Stellen, ihre Empfehlungen und Entscheidungen schlüssig zu begründen und unterläuft letztlich zu viele Private Banking-Standards, um den nach Mehrwert gegenüber dem Robo-Advisor suchenden Anleger wirklich zu überzeugen.

Die Frankfurter Sparkasse 1822 hat sich mit dem Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

Im Erstgespräch können die Berater mit ihrer „sehr zuvorkommenden und netten Art“ punkten - Empathiefaktor also volle Punktzahl! Doch so sehr die Berater im persönlichen Gespräch überzeugen können, so wenig nutzen sie die erhaltenen Informationen, um sich beim Kunden mit einer individuellen Anlagestrategie zu empfehlen. 

Beratungsprotokoll

Die Frankfurter Sparkasse 1822 legt keine Protokolle vor.

Anlagevorschlag

Eine Herleitung sehen wir nicht. Die Frankfurter Sparkasse kommt direkt zur Sache und präsentiert Zahlen. Diese folgen einer Schubladen-Logik, die sich dem Kunden nicht wirklich erschließt: Dessen Risikobereitschaft wird mit “4” eingestuft, ebenso die Anlegermentalität – als logischen Schluss schlägt das Haus denn auch das Portfolio-Modell 4 vor. Warum das alles passend und auf die Kunden-Situation zutreffen soll, bleibt im Dunkeln.

Die Frankfurter Sparkasse empfiehlt ein Portfolio mit einer maximalen Aktienquote von 80%. Aktuell sieht ihr konkreter Vorschlag 68,2% Aktien, 19,6% Anleihen, 4,6% Absolute Return und eine Cash-Reserve von 7,6 % vor.

Finanzinstrumente

Im Aktienportfolio finden wir überwiegend Einzeltitel aus Europa vor. Damit ist die Eurozone wie so oft im Wettbewerbsumfeld deutlich übergewichtet. Investmentfonds und ETF kommen vor, jedoch nur als Beimischung.

Bei den Anleihen überwiegen dagegen Investmentfonds und ETF. Hier sind wiederum Einzeltitel nur als Beimischung vertreten.

Portfolioqualität

Die Diversifikation im Aktienbereich variiert stark. US-Aktien werden über ETF abgebildet, der Euroraum dagegen mit wenigen Einzeltiteln. Somit ist die Diversifikation für die europäischen Anlagen deutlich geringer. Die Aktienquote legt zwar recht nah an unseren eigenen Vorstellungen und am vorab erstellten ETF-Musterdepot, doch es bleibt unklar, wo die Sparkasse den Mehrwert ihres Ansatzes sieht, zumal die Kosten durch die verwendeten aktiven Fonds teilweise höher sind. Stresstest

Wir erhalten keinen Stresstest im eigentlichen Sinn, nur eine Angabe zu Volatilität und Value at Risk. Näheres erfahren wir nicht. Im Marktvergleich eine deutlich unterdurchschnittliche Leistung.

Gebühren

Die Frankfurter Sparkasse veranschlagt als Honorar 1,071% des verwalteten Vermögens inklusive Umsatzsteuer.

Ganzheitlichkeit

Das Thema Altersvorsorge, so erfahren wir, werde man in einem Folgegespräch gemeinsam mit einer Vorsorgeexpertin für uns überprüfen.

Fazit Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Der Anlagevorschlag der Frankfurter Sparkasse 1822 überzeugt uns nicht. Wir erhalten keine Protokolle, sehen keine individuellen Aspekte und keine Anknüpfung des angedachten Portfolios an unsere Situation, geschweige denn eine Herleitung auf dieser Grundlage. Durchweg fehlen Begründungen, warum die vorgeschlagenen Strategien oder Anlageinstrumente für uns die richtigen sind. Hier ist ein hohes Maß an Standardisierung erkennbar: Die Bank schlägt uns ihre hauseigene "Musterportfoliovariante 4" vor, von der nicht erkennbar ist, ob und warum sie zu unserer Situation und unserem Anlageziel passt und die dazu noch im Verhältnis zum ETF-Depot unterdiversifiziert, dafür aber teurer ist. Auch der marktübliche Stresstest fehlt. Die Sparkasse arbeitet an grundlegenden Private Banking-Standards vorbei. Ein Mehrwert ist deshalb für uns nicht erkennbar.


2020 (TOPs 2020) Vermögensstrategie Standardware ohne Strahlkraft im Shop
2020 (TOPs 2020) Beratungsgespräch Empathie im Erstgespräch, reiner Standard im Anlagevorschlag im Shop
2018 (TOPS 2019) Qualifikation Kunde allein zu Haus im Shop
2016 (TOPs 2017) Beratungsgespräch Die 1822: viel versprechend im Shop

Adresse

Frankfurter Sparkasse 1822
Zeil 65-69
60313 Frankfurt am Main
Deutschland

Website: https://www.frankfurter-sparkasse.de

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Beratungsgespräch

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Gesamtfazit: Die erste Hürde – das Beratungsgespräch – knapp genommen, die anderen (Vermögensstrategie, Portfolioqualität und Transparenz) gerissen. So wird das nichts mit einer Platzierung im vorderen Feld. Es reicht nur fürs weite Feld.
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