Standardware ohne Strahlkraft
Die Frankfurter Sparkasse 1822 hat sich mit dem Beratungsgespräch für die Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität qualifiziert. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
Im Erstgespräch können die Berater mit ihrer „sehr zuvorkommenden und netten Art“ punkten - Empathiefaktor also volle Punktzahl! Doch so sehr die Berater im persönlichen Gespräch überzeugen können, so wenig nutzen sie die erhaltenen Informationen, um sich beim Kunden mit einer individuellen Anlagestrategie zu empfehlen.
Beratungsprotokoll
Die Frankfurter Sparkasse 1822 legt keine Protokolle vor.
Anlagevorschlag
Eine Herleitung sehen wir nicht. Die Frankfurter Sparkasse kommt direkt zur Sache und präsentiert Zahlen. Diese folgen einer Schubladen-Logik, die sich dem Kunden nicht wirklich erschließt: Dessen Risikobereitschaft wird mit “4” eingestuft, ebenso die Anlegermentalität – als logischen Schluss schlägt das Haus denn auch das Portfolio-Modell 4 vor. Warum das alles passend und auf die Kunden-Situation zutreffen soll, bleibt im Dunkeln.
Die Frankfurter Sparkasse empfiehlt ein Portfolio mit einer maximalen Aktienquote von 80%. Aktuell sieht ihr konkreter Vorschlag 68,2% Aktien, 19,6% Anleihen, 4,6% Absolute Return und eine Cash-Reserve von 7,6 % vor.
Finanzinstrumente
Im Aktienportfolio finden wir überwiegend Einzeltitel aus Europa vor. Damit ist die Eurozone wie so oft im Wettbewerbsumfeld deutlich übergewichtet. Investmentfonds und ETF kommen vor, jedoch nur als Beimischung.
Bei den Anleihen überwiegen dagegen Investmentfonds und ETF. Hier sind wiederum Einzeltitel nur als Beimischung vertreten.
Portfolioqualität
Die Diversifikation im Aktienbereich variiert stark. US-Aktien werden über ETF abgebildet, der Euroraum dagegen mit wenigen Einzeltiteln. Somit ist die Diversifikation für die europäischen Anlagen deutlich geringer. Die Aktienquote legt zwar recht nah an unseren eigenen Vorstellungen und am vorab erstellten ETF-Musterdepot, doch es bleibt unklar, wo die Sparkasse den Mehrwert ihres Ansatzes sieht, zumal die Kosten durch die verwendeten aktiven Fonds teilweise höher sind. Stresstest
Wir erhalten keinen Stresstest im eigentlichen Sinn, nur eine Angabe zu Volatilität und Value at Risk. Näheres erfahren wir nicht. Im Marktvergleich eine deutlich unterdurchschnittliche Leistung.
Gebühren
Die Frankfurter Sparkasse veranschlagt als Honorar 1,071% des verwalteten Vermögens inklusive Umsatzsteuer.
Ganzheitlichkeit
Das Thema Altersvorsorge, so erfahren wir, werde man in einem Folgegespräch gemeinsam mit einer Vorsorgeexpertin für uns überprüfen.
Fazit Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Der Anlagevorschlag der Frankfurter Sparkasse 1822 überzeugt uns nicht. Wir erhalten keine Protokolle, sehen keine individuellen Aspekte und keine Anknüpfung des angedachten Portfolios an unsere Situation, geschweige denn eine Herleitung auf dieser Grundlage. Durchweg fehlen Begründungen, warum die vorgeschlagenen Strategien oder Anlageinstrumente für uns die richtigen sind. Hier ist ein hohes Maß an Standardisierung erkennbar: Die Bank schlägt uns ihre hauseigene "Musterportfoliovariante 4" vor, von der nicht erkennbar ist, ob und warum sie zu unserer Situation und unserem Anlageziel passt und die dazu noch im Verhältnis zum ETF-Depot unterdiversifiziert, dafür aber teurer ist. Auch der marktübliche Stresstest fehlt. Die Sparkasse arbeitet an grundlegenden Private Banking-Standards vorbei. Ein Mehrwert ist deshalb für uns nicht erkennbar.
2020 (TOPs 2020) | Vermögensstrategie | Standardware ohne Strahlkraft | im Shop |
2020 (TOPs 2020) | Beratungsgespräch | Empathie im Erstgespräch, reiner Standard im Anlagevorschlag | im Shop |
2018 (TOPS 2019) | Qualifikation | Kunde allein zu Haus | im Shop |
2016 (TOPs 2017) | Beratungsgespräch | Die 1822: viel versprechend | im Shop |
2020 | Qualifikation | Willkürliche Blättersammlung | im Shop |
Adresse
Frankfurter Sparkasse 1822
Zeil 65-69
60313 Frankfurt am Main
Deutschland
Website: https://www.frankfurter-sparkasse.de
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