Überraschend gut
Die Berliner Sparkasse versteht sich in der Betreuung von Stiftungen als Vollanbieter. Von der Begleitung bei der Umsetzung der Stiftungsidee, über die Gründung mit Unterstützung diverser Netzwerkpartnern, die Übernahme der Stiftungsverwaltung inklusive der Kommunikation mit den Aufsichtsbehörden, bis hin zur Kernkompetenz im Anlagemanagement werden alle Felder vollumfänglich besetzt, teilt sie mit.
Zusätzlich werden die eigenen Stiftungen in einem separaten Bereich zusammengefasst, auf deren Kompetenz und Erfahrung zurückgegriffen werden kann.
Stabiles Kompetenzteam
Die Berliner Sparkasse verfügt über ein spezielles Kompetenzteam für Stiftungsmanagement, bestehend aus Stiftungsexperten, Juristen und Vermögensberatern. Vier zertifizierte Stiftungsmanager und drei Volljuristen komplettieren diese Kompetenz.
Seit der Gründung des Teams im Jahr 1998 hat es sich mit großer Konstanz entwickelt. Die meisten Mitarbeiter sind von Beginn an dabei. Durch die Organisationsstruktur in einer eigenen Einheit und in Form eines eigenen Bereichs ist die Sicherung von Erfahrungswissen gewährleistet.
Zusammenarbeit mit renommierter Nachhaltigkeitsagentur
Mit viel Erfahrung, so verspricht das Haus, begleitet und unterstützt es Stiftungseinrichtungen und steht den Stiftungsorganen in allen Fragen zur Seite, bei Bedarf gemeinsam mit externen Spezialisten. Auf Wunsch übernimmt es zudem die Testamentsvollstreckungen inklusive der Gründung von Stiftungen von Todes wegen.
Auch im Stiftungsmanagement wird Nachhaltigkeit betrieben. Die Daten bezieht die Sparkasse im Rahmen ihrer Vermögensverwaltung von der Nachhaltigkeitsagentur imug, einem renommierten Anbieter von Nachhaltigkeitsresearch. Die imug, heißt es, garantiere einen umfassenden Research-Prozess und biete ein weltweites Netzwerk von Researchpartnern.
Bewertung Anlagevorschlag
Die Berliner Sparkasse fasst die Ausgangssituation der Kreuzberger Kinderstiftung übersichtlich und richtig zusammen. Top: Sie geht auch bereits im Rahmen einer Management Summary auf offene Fragestellungen hinsichtlich der genauen Funktionsweise der Verbrauchsreserve oder zum tieferen Verständnis der Nachhaltigkeitswünsche ein.
Das Haus unterbreitet zwei Anlagevorschläge, wobei die erste Variante, welche die Verbrauchsreserve in die langfristige Vermögensanlage integrieren soll, verworfen wird, da Fristigkeiten und Liquiditätsbedarf gemäß der Berliner Sparkasse nicht korrespondieren. Entsprechend soll getrennt investiert werden, sodass ein niedrigeres Risikoprofil in der Gesamtbetrachtung und eine höhere Flexibilität (z.B. bei Anleihen-Laufzeiten) bei der Anlage herauskommen.
Stiftung entscheidet über Duration
Die Verbrauchsreserve soll auf einem Konto zu 0% angelegt werden. Die Alternative wären Kurzläufer mit Laufzeiten von bis zu zwei Jahren, wobei eine Ablaufrendite von 0,36% p.a. möglich wäre. Hier darf die Stiftung selbst entscheiden, ob sie eine Duration von 1,63% tragen oder auf Zinsänderungsrisiken verzichten möchte!
Das langfristige Anlagevermögen soll zu 36% in Renten, 60% in Aktien und 4% in Kasse investiert werden. Die Renten weisen dabei eine Duration von rund 6 auf, wobei eine Rendite von etwa 1% erzielt werden soll. Die Aktien haben eine durchschnittliche Dividendenrendite von 3,22%. Der Schwerpunkt liegt auf der Eurozone.
Ausschüttung anschaulich dargelegt
Auf Nachhaltigkeitskriterien wird mit Hilfe von Partnern wie dem Imug-Institut geachtet. Hinzu soll eine Prämienstrategie kommen, welche Covered Call Writing betreibt, sodass zu den Kupons und Dividenden weitere ausschüttungsfähige Erträge generiert werden sollen. Covered Calls sind eine Optionsstrategie, bei der ein Investor eine Long-Position in einem Vermögenswert hält und Call-Optionen auf denselben Vermögenswert schreibt (verkauft), um einen Ertrag zu generieren. Dies wird häufig eingesetzt, wenn ein Investor kurzfristig eine neutrale Sicht auf den Vermögenswert hat und aus diesem Grund den Vermögenswert lange hält und gleichzeitig eine Short-Position auf die Option hält.
Die Bank stellt sehr gut eine Einnahmenprognose für die kommenden sechs Jahre dar. Im ersten Jahr kann mit 3,13% gerechnet werden, im letzten sogar mit 3,71%. Im Schnitt kommt man also auf 3,43%, knapp unter den geplanten 3,75% und 75.000 Euro pro Jahr. Nichtsdestotrotz werden die Ausschüttungen im Vergleich zu den Wettbewerbern anschaulich aufgezeigt.
Gute Beschreibung der Stressszenarien
Anhand ausgewählter Stressszenarien zeigt die Sparkasse, dass der gewünschte Maximalverlust von minus 25% nie überschritten wird. Anschaulich werden dabei Szenarien und deren Auswirkungen auf das Portfolio beschrieben.
Darüber hinaus zeigt das Haus vergleichbare reale Mandate, welche eine Performancehistorie von etwa drei Jahren aufweisen.
Das Paket soll All-In 0,80% zzgl. MwSt. kosten. Ein konkreter Umsetzungsvorschlag zur Anlagerichtlinie ist nicht enthalten, aber die Berliner Sparkasse signalisiert, dass sie dabei beratend unterstützen kann.
Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung |
Unterstützung ... während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden ... bei der Auswahl des Stiftungszweckes ... bei der Konzeption einer Stiftungslösung ... bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung mit den Mitarbeitern der Bank. |
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung |
Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen ... bei der Koordinierung von Bankverbindungen ... beim Fundraising ... bei Strategiegesprächen ... bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht mit den Mitarbeitern der Bank. Die Koordinierung mehrerer Bankverbindungen wird im Rahmen einer Family Office-Lösung angeboten. Zudem werden regelmäßig eigene Netzwerkveranstaltungen und Stiftungsforen zu unterschiedlichen Themen durchgeführt |
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung |
Unterstützung bei ... Rechnungslegung ... Jahresabschluss ... Förderverwaltung Die Berliner Sparkasse übernimmt Verwaltungstätigkeiten als spezielle vertragliche Dienstleistung für Stiftungen. |
Mitarbeit in Stiftungsgremien |
Die Berliner Sparkasse übernimmt Vorstandsmandate und Mandate anderer Gremien mit eigenen Mitarbeitern |
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung |
Die Berliner Sparkasse übernimmt Vorstandsmandate und Mandate anderer Gremien mit eigenen Mitarbeitern. |
Angebot von Treuhandstiftungen |
Ja, mit externer Treuhänderin |
Weitere Services für Stiftungen |
Mit dem Nachlass -und Stiftungsmanagement steht Stiftungen ein spezielles Kompetenzteam aus drei Volljuristen und ausgebildeten Fachanwälten für Erbrecht zur Verfügung. Testamentsvollstreckungen werden als persönliche Aufgabe wahrgenommen und Nachlässe professionell abgewickelt |
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz? |
Seit Gründung der Berliner Sparkassenstiftung Medizin im Jahr 1988 sammelt das Institut Erfahrungen im Stiftungsmanagement. Ein eigenständiges Team für Nachlass- und Stiftungsmanagement im Private Banking wurde im Jahr 1998 gebildet |
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie? |
220 fremde Stiftungen werden betreut. |
Haben Sie eine eigene Stiftung? |
Ja. Die Berliner Sparkasse hat drei eigene Stiftungen errichtet: 1988 die „Berliner Sparkassenstiftung Medizin", 1997 die „Stiftung Brandenburger Tor - Kulturstiftung der Berliner Sparkasse" und 2010 die „Stiftung Berliner Sparkasse - von Bürgerinnen und Bürgern für Berlin". |
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen? |
Die Berliner Sparkasse arbeitet mit Stiftungsaufsichten in Berlin und Brandenburg zusammen. |
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz? |
Das Stiftungsmanagement ist Teil des Private Banking der Berliner Sparkasse. Das Private Banking hat einen zentralen Standort – inklusive Anlagemanagement und Stiftungsmanagement – am Alexanderplatz und zwei Standorte in den Bezirken Steglitz und Charlottenburg. Eine Stiftungsbetreuung unter Einbindung der relevanten Spezialisten ist an allen Standorten möglich. |
Stiftungsservices und Transparenz
Wissenswertes
Die Berliner Sparkasse ist Teil der Landesbank Berlin AG und befindet sich im 100-prozentigen Besitz der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Bilanzsumme zur Jahresmitte 2018 beträgt 48,3 Milliarden Euro. 1,71 Millionen Privat- und Firmenkundenwerden von 3.738 Mitarbeitern betreut.
Schwerpunkt Retailgeschäft
Fast zwei Millionen Menschen sind Kunden der Berliner Sparkasse, womit sie Marktführer in der Region ist. Als Universalbank berät sie ihre Kunden in allen Finanzfragen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Retailgeschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie der regionalen gewerblichen Immobilienfinanzierung.
Das Angebot reicht vom täglichen Zahlungsverkehr und der klassischen Geldanlage über die Finanzierung privater oder geschäftlicher Investitionen, die Beratung beim Vermögensaufbau, der Altersvorsorge und in Versicherungsfragen bis hin zur privaten und gewerblichen Immobilienfinanzierung.
Öffentlicher Auftrag
Seit ihrer Gründung im Jahr 1818 erfüllt die Berliner Sparkasse einen öffentlichen Auftrag. Neben ihren klassischen Aufgaben wie der Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen oder der Förderung des Sparens und des Gewerbes steht die Gemeinwohlorientierung im Mittelpunkt ihres Handels, berichtet das Institut auf seiner Homepage.
Ein wesentlicher Teil davon sei das gesellschaftliche Engagement, vor allem über ihre drei Stiftungen, mit denen vielfältige Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wissenschaft sowie Kunst, Kultur und Sport gefördert würden. Darüber hinaus sei sie über Verbände, Kooperationen und Ehrenämter in der Stadt bestens vernetzt.
Gesamtes Team wird vorgestellt
Im Rahmen des Private Bankings bildet die Nachlassregelung einen wichtigen Teil des Vermögensmanagements, was durch die Etablierung eines eigenen Teams unterstrichen wird. Hier ist auch das Stiftungsmanagement angesiedelt. Denn ein ganzheitliches Nachlass¬management umfasse neben der Nachlass¬planung, der Testaments¬vollstreckung auch das Stiftungs¬management.
Die Berliner Sparkasse verspricht Private Banking-Kunden einen festen Ansprechpartner, einen ganzheitlichen Beratungsansatz, professionelle Finanzpläne und – für höchste Ansprüche – Family Office-Lösungen. Man lernt im Internet auch gleich das gesamte Private Banking-Team an den drei Standorten, die zwölf Anlagespezialisten – darunter leider nur eine einzige Frau – und die dreiköpfige Mannschaft des Nachlass- und Stiftungsmanagements mit Fotos kennen. Bei letzterem sind übrigens die Frauen in der Überzahl!
Sparkasse kümmert sich um alle Finanzdinge
Private Banking-Kunden kommen in den Genuss einer Rundumbetreuung und maßgeschneiderter Lösungen für ihre Anlagen, Versicherungen, Immobilien, sowie Altersvorsorge und Begleitung bei der Nachlass- und Nachfolgeplanung: Ein Service, den man so von einer Sparkasse nicht unbedingt erwartet.
Adresse und Ansprechpartner zum Thema Stiftungen:
Berliner Sparkasse, Niederlassung der Landesbank Berlin AG, Stiftungsmanagement, Bundesallee 171, 10715 Berlin, Deutschland,
Ines Fasting, Leitung Nachlass- und Stiftungsmanagement (Volljuristin), Tel.: 0049 30 869 84011, ines.fasting(at)berliner-sparkasse.de; Jens Himburg, Leitung Anlagemanagement, Tel.: 0049 03 869 840 84, jens.himburg(at)berliner-sparkasse.de
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Fazit
Die Berliner Sparkasse bietet eine an vielen Stellen überzeugende Leistung. Eine Einladung zur mündlichen Präsentation, dem Beauty Contest, ist sicher.