Gut erklärt ist halb gewonnen
Die Weberbank geht in ihrem Vorschlag für die neu zu gründende Stiftung auf Erfahrungen mit ihrer eigenen Stiftung ein, die sich seit 1999 Projekten aus verschiedenen Bereichen widmet. Sie kann daher die Bitte der Stifter nachvollziehen, dass der Stiftungszweck in der Errichtungssatzung nicht zu eng umrissen sein sollte, um genügend Freiräume für die Zukunft zu haben. Auch sonst gibt sie erste konkrete Hinweise, was im Rahmen der Stiftungsgründung beachtet werden sollte und erfüllt somit wichtige Anforderungen der Ausschreibung.
So empfiehlt die Weberbank Köln als Stiftungssitz. Ihrer Erfahrung nach steht die Bezirksregierung Köln potentiellen Stiftern von Beginn der Gründungsphase an als Stiftungsbehörde mit erfahrenen Mitarbeitern beratend zur Seite. So können wichtige Fragen schon von Anfang an auf direktem Weg zwischen Stifter und Stiftungsbehörde angesprochen und geklärt werden, betont sie.
Das wünschen sich die Stifter in spe
- Stiftung mit Namen "Money Kids" oder "Money Kings" will für mehr Finanzbildung an Schulen sorgen
- 3,5 Millionen Euro liquide Mittel und Jahresmieteinkünfte einer Immobilie in Höhe von 108.000 Euro stehen dafür zur Verfügung
- gewünscht ist ein Anlagekonzept mit erwarteten Ausschüttungen von mindestens 50.000 Euro pro Jahr, dem Vorgehen beim Investieren sowie einer international ausgerichteten und diversifizierten Anlage
- Hilfe bei der Stiftungsgründung und -verwaltung
- Empfehlung, ob eine Ewigkeits- oder Verbrauchs- bzw. Hybridstiftung gegründet werden soll.
Gut ausgearbeitete Anlagerichtlinie
Die Frage des Stifterpaares nach den Vorteilen einer Teilverbrauchsstiftung beantwortet die Bank damit, dass durch diese Konstruktion in den Anfangsjahren ein hoher Cash flow für den Stiftungszweck erwirtschaftet sowie die steuerliche Einbringung von Vermögenswerten optimiert werden kann. Entsprechend rät sie zu diesem Modell.
In einer schon weitgehend ausformulierten Anlagerichtlinie nennt die Weberbank Anlageklassen und -formen und definiert Anlagegrenzen. Damit lässt sich schon sehr gut arbeiten. Um die Ertragskraft der Stiftung trotz Teilverbrauchs zu sichern, biete sich für das Stiftungsvermögen eine Fokussierung auf Sachwerte, wie Aktien und Immobilien, an.
100 Prozent Aktien sind möglich
Wenn man den Wert der einzubringenden Immobilie berücksichtigt, würde sich für den liquiden Teil des dauerhaft zu erhaltenden Stiftungsvermögens die Möglichkeit einer 100-prozentigen Aktienstrategie ergeben. Ist das nicht zu riskant? Nicht, wenn der verbrauchbare Teil des Vermögens in einem Mix aus Liquiditätsreserve, Anleihen sowie Aktien angelegt wird.
Zudem soll die Anlage international ausgerichtet werden, um weltweit Chancen wahrnehmen. Entsprechend besteht das Portfolio der Ewigkeitsstifung (2 Millionen Euro) aus Aktien USA (gut 41 Prozent) und Europa (knapp 49 Prozent) sowie Beimischungen aus der Schweiz und UK. Das Kapital der Verbrauchsstiftung (1,5 Millionen Euro) gliedert sich in 50 Prozent Aktien, 25 Prozent Anleihen und 25 Prozent Liquidität, ebenfalls breit gestreut.
Ausschüttung ist gesichert
Die Bank empfiehlt, diese Aktien bzw. Aktienfonds auch nach nachhaltigen Kriterien zu selektieren und beschreibt ihren Nachhaltigkeitsansatz. Unter Berücksichtigung der eingebrachten Immobilie ist die Anlagestrategie als ausgewogen zu betrachten, betont die Bank. Für die Stifter verbindet sich damit die Hoffnung auf Sicherheit und gute Rendite. Mit einem Vergleichsportfolio wurden in den vergangenen zehn Jahren laut Weberbank eine durchschnittliche Jahresrendite vor Kosten vorn 9,31 Prozent erreicht.
Die Ausschüttung von gewünschten 50.000 Euro leitet die Bank anschaulich her, ohne allerdings eine Perspektive für die kommenden Jahre aufzuzeigen. Allein durch die durchschnittliche Dividendenrendite von aktuell 2,67 Prozent, rechnet sie vor, dürfen auf die zwei Millionen Euro der Ewigkeitsstiftung 53.400 Euro ordentliche Erträge erwartet werden.
Interssante Zusatzinformationen
Da durch die Reform des Stiftungsrechts ab 2023 Umschichtungsgewinne, also realisierte Kursgewinne, für die Zweckverwirklichung eingesetzt werden können – falls der Stifterwille dem nicht entgegensteht und das Stiftungskapital erhalten bleibt – erhöht sich der Ausschüttungsspielraum der Stiftung, die nicht mehr nur auf die Generierung von ordentlichen Erträgen beschränkt ist. Diese Zusatzinformation geht auch auf den Wunsch der Stifter nach Handlungsspielraum ein.
Als Kostenmodell bietet die Weberbank eine Managementpauschale für die Vermögensverwaltung in Höhe von 0,50 Prozent p.a. (zzgl. MwSt. 0,60% p.a.) an. Für die Stiftungsbetreuung stehen eigene Experten und Kooperationspartner zur Verfügung. Die Kosten richten sich nach Arbeitsaufwand. Schließlich bietet die Weberbank als besondere Dienstleistung den Austausch mit ihrem Projekt „schola pecuniaria“ an, mit dessen Hilfe Schülern an Gymnasien die Grundlagen der Wirtschaft erklärt werden und in kleineren Gruppen über das Bankenwesen, den Aktienmarkt und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld informiert wird.
Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung |
Unterstützung gibt es ...während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden ... bei der Auswahl des Stiftungszweckes ... bei der Konzeption einer Stiftungslösung ... bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung mit den Mitarbeitern der Bank. Bei Bedarf greift sie auf externe Spezialisten zurück. |
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung |
Unterstützung bietet die Weberbank ...bei der Koordinierung von Bankverbindungen ...beim Fundraising ...bei Strategiegesprächen ... Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht mit den Mitarbeitern der Bank. Bei Bedarf greift sie auf externe Spezialisten zurück. |
Services im Rahmen der Stiftungsverwaltung |
Unterstützung leistet die Weberbank bei ... Rechnungslegung ... Jahresabschluss ... Förderverwaltung mit eigenen Mitarbeitern. Bei Bedarf greift sie auf externe Spezialisten zurück. |
Mitarbeit in Stiftungsgremien |
Auf Kundenwunsch arbeitet die Weberbank mit eigenen Mitarbeitern in Gremien der Stiftungen mit. |
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung |
Auf Kundenwunsch unterstützt die Weberbank mit eigenen Mitarbeitern die Geschäftsführung von Stiftungen. |
Angebot von Treuhandstiftungen |
Ja, mit eigener Treuhänderin. Die rechtsfähige gemeinnützige Weberbank-Stiftung steht als Treuhänderin für nicht rechtsfähige Stiftungen zur Verfügung. Das bankeigene Family Office bietet als Dienstleistung Stifter-Service an. Dieser umfasst Errichtung, Begleitung und Verwaltung von unselbständigen Stiftungen; laufende Überwachung durch den Beirat sowie Vermögensanlage zur Erhaltung des Stiftungsvermögens und Erfüllung des Stiftungszwecks. Das Angebot wird stark nachgefragt, insbesondere vor dem Hintergrund der Nachfolgeplanung sowie Testamentsvollstreckung. |
Weitere Services für Stiftungen |
1. Finanzsekretariat: Stiftungsoffice zur Entlastung bei administrativen Tätigkeiten 2. Stifter-Service: Unselbstständige Stiftungen unter dem Dach der Weberbank Stiftung 3. passgenaue Vernetzung von vermögenden Privatkunden und Stiftungen zur Spendengenerierung 4. Kompetenzzentrum für Immobilien 5. Kooperation u.a. mit Gutes Stiften GmbH, Berlin 6. Absicherung der Einlagen durch das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe |
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz? |
Seit 2003. Seitdem konzentriert sich die Weberbank auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu Stiftungsmanagern und -beratern. |
Wie viele fremde Stiftungen betreuen Sie? |
Bundesweit betreut die Weberbank über 250 rechtsfähige Stiftungen sowie Kirchen, Ordensgemeinschaften, Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege, Verbände, Sicherungsvermögen, Treuhandstiftungen usw. Das betreute Stiftungsvermögen beträgt 1,15 Milliarden Euro. |
Haben Sie eine eigene Stiftung? |
Ja. Im Jahre 1999 gründete die Weberbank - aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens - die Weberbank-Stiftung, die sich vormals Fördergesellschaft der Weberbank gGmbH nannte. Schwerpunkte der Stiftungsarbeit sind die Förderung verschiedenster Projekte aus gemeinnützigen Bereichen wie Bildung, Jugend, Kinder sowie Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Sport. |
Mit welchen Stiftungsaufsichtsbehörden hatten Sie bereits zu tun und kennen deren ggf. spezifische Anforderungen? |
Aufgrund des Firmensitzes pflegt die Weberbank eine enge Zusammenarbeit mit der Stiftungsaufsicht Berlin, angesiedelt bei der Senatsverwaltung für Justiz, sowie mit der Stiftungsbehörde des Landes Brandenburg in Potsdam (Ministerium des Innern). Darüber hinaus pflegt das Bankhaus gute Kontakte mit allen Stiftungsaufsichten in den jeweiligen Landeshauptstädten. |
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz? |
Die Weberbank betreut von ihrem Standort im Mutterhaus Berlin aus bundesweit Stiftungen mit insgesamt zehn Mitarbeitern. |
Kontakt
Robby Pietschmann
Leitender Direktor Institutionelle Kunden
030/ 897 98 588
robby.pietschmann@weberbank.de
Oliver Lübbe
Direktor Institutionelle Kunden
030/ 897 98 580
Zusatzinfos
Honorar: | 0,5 % p.a. (mit UmSt 0,6 %) |
Strategische Asset Allocation: | 100 % Aktien für Ewigkeitsstiftung; 50 Prozent Aktien, 25 Prozent Anleihen und 25 Prozent Liquidität für Verbrauchtsstiftung |
Renditeerwartung: | bei 100 % Aktien: 6,5 % Eurozone; 7,5 % internationales Porfolio |
Risikokennzahl(en): | Maximum Drawdown: 28,8 %; Value at Risk (95 %, 1 Jahr): 24,9 %; Wertaufholung: 318 Tage |
Inflationserwartung: | k.A. |
Vorschlag für den Stiftungssitz: | Köln |
Fazit: Die Ausarbeitung der Weberbank lässt kaum Wünsche offen. Sie greift die Anforderungen und Ideen des Stifterpaares auf und geht auf jeden einzelnen Punkt leicht verständlich ein. Insbesondere die Darstellung der strategischen Anlageentscheidung ist ausführlich und gut nachvollziehbar. Die Ausschüttungsplanung für die kommenden Jahren wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen.
Die Weberbank hat sich mit ihrer Leistung zum Endausscheid qualifiziert.