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Tiefgehender Blick verwehrt

Bankhaus Ellwanger & Geiger: Nicht immer konsequent

Investmentkompetenz im Markttest TOPS 2023. © FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, Verlag Fuchsbriefe
Es ist gar nicht so leicht, sich ein eindeutiges Bild vom Investmentprozess der Stuttgarter Privatbank Ellwanger & Geiger zu machen. Auf Anfrage haben wir dazu keine in die Tiefe gehende Unterlage erhalten. Dennoch ergibt sich spätestens im Beauty Contest ein recht deutlicher Eindruck.

Die Investmentprinzipien des Hauses lauten in Stichworten: Unabhängigkeit, langfristiger Anlagehorizont, weltweit anlegen, Orientierung an volkswirtschaftlichen Rahmendaten, Investitionen in ETFs und Fondsmanager „von hoher Qualität und mit klar definiertem Anlageprozess“, Steuerung der Investitionsquote, ausschließlicher Einsatz transparenter Investmentfonds und Anlagekonzepte, Verzicht auf Derivate und Währungsabsicherungen und der Satz: „Wir handeln nicht dogmatisch“ – eine durchaus vieldeutige Aussage.

Das Haus verfolgt in der Vermögensverwaltung mehrere etablierte Strategien, darunter Aktienstrategien mit einer Aktienquote bis zu 100%, Multi-Asset-Strategien mit Aktienquoten von 25 bis 75% und Anleihenstrategien, die miteinander beliebig kombinierbar sind. Bei den Aktienstrategien stellen E&G verschiedene Themen in den Mittelpunkt: Megatrends, Technolgie, Demografie, Umwelt , Gesundheit sowie Nachhaltigkeit und ETF-Aktien. Die Tauglichkeit der Produkte wird durch persönliche Gespräche mit Anbietern sowie Filterkriterien bei Fonds und ETFs evaluiert. Zwei vermögensverwaltende Dachfonds (Aktien und Anleihen) und eine Themenstrategie im Bereich Aktien "Megatrends" bilden das hauseigene Produktportfolio. Die Produktauswahl erfolgt durch ein eigenes Scoring aller in Deutschland zugelassener Investmentfonds. Prüfkriterien sind u.a.: Performance, Gebühren, Kontinuitäten im Management, Struktur.

Praxiseindruck:

Dem Kunden empfiehlt das Haus das das Ellwanger Geiger Megatrends Anlagekonzept. Investiert wird dabei in die vier Megatrends Technologie, Umwelt, Gesundheit und Demografie. Die Bandbreiten für die Gewichtung der einzelnen Megatrends liegen zwischen 15% und 35%. Zielinvestments für die Megatrends sind ETFs und aktiv gemanagte Investmentfonds. Die Länderallokation im Portfolio wird nicht aktiv gesteuert. Währungsabsicherungen – das erstaunt angesichts der Investmentprinzipien, fällt aber wohl unter das Stichwort „undogmatisch“ – sind situativ möglich. Die Branchenallokation wird allerdings nach MSCI-World-Kriterien angegeben und wirkt so nicht abgestimmt auf die branchenspezifische Ausrichtung des Dachfonds. Neben diesem empfiehlt man eine Beimischung von 5-10 Prozent in Private Equity. Dabei handelt es sich um ein Produkt der Allianz mit einer 12 jährigen Laufzeit, welches der Kunde quartalsweise kündigen kann. Der Anlagevorschlag ist zur Hälfte in US-europäischen Aktien-Benchmark-ETF, zur anderen Hälfte in globalen Themenfonds investiert. Das überzeugt im Vergleich zur Benchmark nur bedingt.

Fazit: Der Investmentprozess von Ellwanger und Geiger überzeugt nur bedingt. Investmentprinzipien (Grundsätze), die dann doch „undogmatisch“ oder anders ausgedrückt nicht konsequent Anwendung finden – das ist ein Widerspruch in sich. Klarheit, wann das Haus seine Regeln durchbrechen darf, entsteht beim Beobachter jedenfalls nicht. Dafür mit dem Allianzprodukt der Eindruck, dass man sich auf Produktvertrieb einlässt.

Eine überzeugende Beimischung ist das Produkt nicht. Zudem fehlt es im Produktbereich (Fonds, ETF) an Transparenz für den Kunden.

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