Rundum fürstlich bedient
Zwar weist die LGT Bank selbst "nur" eine 100-jährige Historie auf, doch greift sie großzügig auf die 900-jährige Tradition des Fürstenhauses von Liechtenstein zurück, so dass sich zum eigenen Bestehen nochmal 800 Jahre "hinzugesellen". Und tatsächlich ist das Schicksal der 1920 gegründeten "Bank in Liechtenstein" (Namensänderung 1996 in LGT) untrennbar mit dem Fürstenhaus von Liechtenstein liiert. Die Fürstliche Familie erwirbt nämlich im Jahr 1930 die Aktienmehrheit und unterstützt die Bank damals in einer schwierigen Phase mit Kapital. Seit 2006 verantwortet Prinz Max von und zu Liechtenstein als CEO die Geschicke der Bank.
Guter Service schon im Vorwege...
Die "weltweit größte Private Banking und Asset Management Gruppe in Besitz einer Unternehmerfamilie" zeigt schon im Vorwege, was sie servicemäßig zu bieten hat: nach dem telefonischen Vorgespräch sendet sie eine Mail, welche neben der Gesprächszusammenfassung auch eine Agenda für das Beratungsgespräch , einen Anfahrtsplan, einen Vignettenhinweis sowie die Lebensläufe der voraussichtlichen Gesprächsteilnehmer umfasst. Der gute Service setzt sich beim Betreten des Gebäudes fort. Der Kunde wird zunächst sehr freundlich bei der Rezeption in Empfang genommen, bekommt eine große Getränkeauswahl angeboten und erhält ein WLAN-Passwort, damit er noch ein wenig arbeiten kann bis die viel versprechenden Berater erscheinen.
Die zentralen Anliegen des Kunden:
- Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
- Anlagehorizont: langfristig
- Nachhaltigkeitsfokus: "mit Blick auf die eigenen Enkel" und ohne "gravierende (Rendite-) Nachteile zu erleiden"
...und ein fürstliches Abschiedspräsent
Als beide Berater – jung und alt bzw. der Senior und der "Jungdynamische" – eintreffen, erfolgt erst einmal ein "gelungenes Warmup". Dabei ergänzen sich die beiden Berater so gut, dass sich der Kunde von Anfang an gut aufgehoben und betreut fühlt. Er sieht sich "im Mittelpunkt des Gesprächs" – insbesondere als es um die umfängliche "Anamnese" seiner Finanzen geht. Das Gespräch endet mit einem fürstlichen Ausklang: zum Abschied bekommt der Kunde zu seiner freudigen Überraschung eine Flasche aus dem fürstlichen Weingut überreicht.
Der Prinz kommt mit dem Rad zur Arbeit
Was den eigentlichen Kundenwunsch betrifft, nachhaltig eine Million Euro zu investieren, so trifft dieses Thema bei der LGT auf "Gegenliebe". Aus der Nachhaltigkeitsbroschüre der Bank geht hervor, dass seit 2003 verantwortungsbewusstes Investieren einen integralen Bestandteil vieler Anlageprogramme der LGT darstellt. Dies beinhaltet entsprechende Ausschlusskriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance.
2009 haben die Liechtensteiner ihre ersten hauseigenen Nachhaltigkeitsfonds im Aktien- und Rentenbereich aufgelegt. 2017 hat man das sog. LGT Sustainibility Rating eingeführt, bei welchem Unternehmen nach rund 20 eigens definierten Nachhaltigkeitskriterien bewertet werden, so dass sich am Ende ein ESG Score zwischen 0 und 100 ergibt. Dies wiederum wird in ein maximal fünf Sterne umfassendes und für den Kunden transparentes Rating übersetzt. So weit zur Anlagephilosophie der Bank. Dass Nachhaltigkeit eine "Herzensangelegenheit" des derzeitigen CEOs sei, sehe man auch darin, dass dieser "sogar in München stets mit dem Fahrrad zur Arbeit kam". Kurz und gut: Das Thema wird von der Eigentümerfamilie vorgelebt und von den Mitarbeitern eingefordert, die regelmäßig "Nachhaltigkeits-Schulungen" erhalten.
Eine intensive Nachbetreuung
Die Nachbetreuung ist außergewöhnlich intensiv. Nach dem Erstgespräch kommt es zu 5 Anrufen vom Berater. Dabei wird auf die insgesamt sechs versendeten Mails Bezug genommen. Außerdem weist man darauf hin, dass im Rahmen von Corona ein Folgegespräch auch in Form einer Videokonferenz stattfinden könne. Aus Kundensicht wäre bei der Nachbetreuung womöglich etwas weniger mehr gewesen. Grundsätzlich aber fühlt sich der Kunde gut (nach-)betreut.
Im Anlagevorschlag sieht sich der Kunde wieder. Er ist sehr übersichtlich gestaltet, enthält alles Wesentliche und hat einen klaren Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Die Kosten liegen im ersten Jahr bei 1,51 und ab dem zweiten Jahr bei 1,49 % All-In-Fee. Besonders gefällt dem Kunden beim Anlagevorschlag die Tatsache, dass sein Anliegen schon im Titel der Präsentation aufgenommen wird: "Eine nachhaltige Welt für Ihre Enkel".
Preis-Leistungsverhältnis
Kosten
1,52 % p.a. ab 1 Mio. Euro
1,40 % p.a. ab 3,0 Mio. Euro
1,28 % p.a. ab 5,0 Mio. Euro (jeweils All-In-Fee)
Mindestanlagesumme
Fondsvermögensverwaltung ab 250.000 Euro
Private Banking und individuelle Vermögensverwaltung ab 1 Mio. Euro
Nachhaltige Vermögensverwaltung ab 1 Mio. Euro
Private Wealth Management ab 2 Mio. Euro
"Maßgeschneiderte" nachhaltige Vermögensverwaltung ab 5 Mio. Euro
Dienstleistungsportfolio
- Vermögensverwaltung
- Vermögensberatung
- Kredite und Finanzierungen
Spezialitäten:
- Venture Philanthropy: Auswahl von Projekten und Organisationen sowie individuelle Philanthropie-Konzepte
- Alternative Investments: Private Equity, versicherungsbasierte Anlagen und Multi-Alternative Lösungen
Nachhaltigkeitsexpertise
- Eigenes Sustainibility Board und Komitee
- Verfügt über eigenes LGT Sustainibility Rating unter Verwendung des LGT ESG-Cockpits
- Hauseigene Investmentfonds mit Nachhaltigkeitsansatz seit 2009
- Nachhaltige Vermögensverwaltung
- Impact Investing und Venture Philanthropy
- Regelmäßige Schulung der Mitarbeiter
Anschrift
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Fazit: Die LGT Bank lässt keine Kundenwünsche offen und weiß ihre Kunden fürstlich zu beraten und zu bedienen. Die Liechtensteiner verfügen über ein eigenes Nachhaltigkeits-Research, das sie dem Kunden ggü. verständlich und nachvollziehbar darstellen. Zwar ist eine nachhaltige Vermögensverwaltung nicht gerade günstig, doch wird dem Kunden dafür neben der Expertise viel Service geboten.
HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.