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Schafft Gerhard Richter einen Inflationsschutz?

Ästhetische Dividende oder Kaufkrafterhalt?

Eine Person malt an einem abstrakten Bild. © South_agency / Getty Images / iStock
Eines der gewichtigsten Argumente für den Erwerb von Kunst ist das Sachwertargument. Die Annahme, dass diese Sachwerte einen Schutz vor Inflation bieten, liegt nahe. Aber trifft diese Annahme auch zu? FUCHSBRIEFE haben nachgerechnet.

Kunst-Investments werden auch mit dem Motiv getätigt, das Vermögen langfristig vor der Inflation zu bewahren. Dies ist eines der gewichtigsten Argumente für den Erwerb von Kunst als Sachwertargument. Aber trifft diese Annahme wirklich zu? FUCHSBRIEFE haben das einmal nachgerechnet.

Schafft Gerhard Richter einen Inflationsschutz?

Prüfen wir den Inflationsschutz anhand eines konkreten Beispiels. Der Maler Gerhard Richter schuf 1988 die bekannte und im Kunstmarkt regelmäßig gehandelte Farboffsetlithografie Kerze (Format 89,5 x 94,5 cm, im Werkverzeichnis bei Butin Nr. 54). Um die Wirkung von Inflation auf den Wert aufzuzeigen haben wir einen Kauf einer solchen Lithografie im Jahr 2003 und den Verkauf im Jahre 2022 verglichen. Die Rahmenbedingungen für dieses Beispiel sind nahezu ideal. Es handelt sich um die Arbeit eines renommierten und weltweit anerkannten Künstlers. Zudem ist die Lithographie ein vergleichbares und regelmäßig gehandeltes Objekt.

Am 29.4.2002 versteigerte Christies ein Blatt dieser Richter-Lithografie für 20.031 Euro (Hammerpreis). Am 30.4.2022 versteigerte das Auktionshaus Lehr ein ebensolches Werk für 19.000 Euro (Hammerpreis). Legen wir die offiziellen Inflationsraten in Deutschland zwischen 2003 und 2022 zugrunde, trat über den Haltezeitraum ein Kaufkraftverlust von 6.436 Euro ein. Um einen Inflationsschutz zu gewährleisten, hätte das 2003 für 20.031 Euro erworbene Blatt im Jahr 2022 mindestens 26.467 Euro erbringen müssen. Nur das hätte den Kaufkraftverlust ausgeglichen - eine Rendite hätte es dann noch nicht gegeben. Bei dieser Rechnung noch nicht berücksichtigt sind zudem die Transaktionskosten beim Verkauf. Diese belaufen sich (je nach Auktionshaus) auf 15% bis 25%. 

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  • bis 11. Juni 2023


Kiel, Kunsthalle

  • Lovis Corinth Die Grafik
  • bis 23. April 2023
Fazit: Es ist es sogar unter optimalen Bedingungen sehr schwierig selbst über einen längeren Zeitraum (hier 19 Jahre) einen Inflationsausgleich zu erzielen. Sicherlich gibt es preislich immer wieder Ausreißer nach unten oder oben. Aber einen Inflationsausgleich zu erreichen, ist eher unwahrscheinlich. Die Tatsache, ein gutes Objekt zu besitzen, tröstet ein Stück darüber hinweg.
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