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Personalkarussell in der EZB

Auf Schuldentragfähigkeit achten

In der EZB dreht sich das Personalkarussell. Und die Personalien zeigen, in welche Richtung sich die EZB und ihre Geldpolitik entwickeln wird. Für Kreditnehmer ist das kurzfristig gut, für Unternehmen, die Liquidität parken müssen ganz und gar nicht.

Einen Monat vor Ende der Amtszeit des amtierenden EZB-Präsidenten wird es unruhig bei den obersten europäischen Geldhütern. Zwar ist die Nachfolger von EZB-Präsident Mario Draghi geklärt. Er wird am 31. Oktober sein Amt an die ehemalige IWF-Chefin Christine Lagarde abgeben. Überrascht hat das sechstköpfige Gremium aber der Rücktritt von Sabine Lautenschläger, der ehemaligen Vize-Präsidentin der Bundesbank. Über zwei Jahre vor dem Ende ihrer Amtszeit (Januar 2022) gibt die EZB-Direktorin ihr Amt auf.

Die Personalien zeigen, in welche Richtung die EZB in den nächsten Jahren gehen wird. Denn Lautenschläger war eine scharfe Kritikerin der ultralockeren Geldpolitik. Sie hat zuletzt auch gegen die Wiederaufnahme des Anleihenkaufprogramms votiert. Lautenschläger ließ durchblicken, dass sie auch unter Lagardes Führung keine andere Geldpolitik erwarte. Und sie ist inzwischen die vierte hochrangige Deutsche, die der EZB vorzeitig den Rücken kehr. Vor Lautenschläger hatten bereits Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber und der frühere EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark aus Protest am Kurs der EZB hingeworfen. Auch Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen trat vorzeitig zurück (persönliche Gründe).

Die Notenbank wird noch sehr lange ihren ultralockeren Geldkurs fahren. Die Anleihenkäufe (derzeit montalich 20 Mrd. Euro) und die Nullzinsen werden noch über Monate Bestand haben. Auch mit den Strafzinsen, die sogar noch vertieft werden könnten, werden sich Unternehmer arangieren müssen. Die Banken werden sie in immer größerem Umfang weitergeben und damit auch die Liquiditätshaltung für Unternehmen (und Vermögende) verteuern.

Die Finanzierungsmöglichkeiten bleiben in diesem Umfeld historisch günstig. Davon profitieren aber sehr gut aufgestellte Unternehmen unterproportional. Sie haben ohnehin gute Cashflows und diverse Varianten, sich günstig Fremdkapital zu beschaffen. Die dauerhaft niedrigen Zinsen können am ehesten zur Prolongation bestehender Darlehen genutzt werden. Strategisch ist dabei darauf zu achten, dass die Unternehmen ihre langfristige Zinssensitivität nicht gefährden. Je länger die Phase der Nullzinsen andauert und je größer der Anteil der Schulden ist, die nahezu zu Null finanziert ist, desto anfälliger werden die Firmen für steigende Marktzinsen. Kredite für Unternehmen gibt es weiter zu Spott-Zinsen. Im Durchschnitt kostet ein Darlehen mit fünfjähriger Zinsbindung 1,10%, so der Barkow Corporate Credit Index.

Fazit

Das Finanzierungsumfeld wird weiterhin sehr günstig bleiben. Das Liquiditätsmanagement wird dagegen problematischer und künftig mehr kosten. Achten Sie bei Finanzierungen langfristig auf die Schuldentragfähigkeit.

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