Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2765
Unternehmensmarkt

Dünne(re) Luft

Am Unternehmensmarkt wird die Luft für Verkäufer dünner. Die Komplexität der Deals steigt, die Risikoaversion der Käufer und die staatliche Einmischungen nehmen zu. Dennoch haben Verkäufer gute Chancen, den Verkaufspreis mit einfachen Mitteln positiv zu beeinflussen.

Für Verkäufer wird es am Unternehmensmarkt deutlich schwieriger. Weltweit sind zwar ein paar große Deals in der Pipeline. Insgesamt erwarten Marktkenner jedoch, dass die Anzahl der Transaktionen stagniert. Insbesondere in Deutschland wird der Markt eher dümpeln. Bei einem Konjunkturknick nach unten dürfte die Anzahl der M&A-Deals sogar zurückgehen.

Immer öfter sind Unternehmenstransaktionen grenzüberschreitend. Dadurch steigt die Komplexität stark an und die Verkaufsprozesse dauern länger. Das Abschluss-Risiko für solche Deals wächst. Verkäufer müssen somit eine oft monatelange Unsicherheitsphase „aussitzen“. Vor allem kartellrechtliche Prüfungen, zunehmend aber auch staatliche Kontrollen in allen beteiligten Ländern (Investitionskontrollen, ob das Unternehmen „strategisch wichtig“ ist), hemmen die Prozesse.

Verkäufer können den Preis durch Risikomanagement nach oben treiben

Die Käuferperspektive verschiebt sich. Synergien, die mit einem Kauf einhergehen, verlieren etwas an Relevanz. Stattdessen konzentrieren sich die Käufer zunehmend auf die Risiken, die sie durch die Übernahme eingehen. Eine Reduzierung der Unternehmensrisiken (z. B. Finanzierungsstruktur, Patente, IT) kann den Verkaufspreis deutlich stärker positiv beeinflussen als eine kleine Verbesserung durch mögliche Synergieeffekte.

Auf der Suche nach aussichtsreichen Übernahmezielen rücken auch angeschlagene Unternehmen in den Fokus. Das Volumen im Segment der "Distressed-Deals" (Unternehmen in der Restrukturierung) dürfte weiter zunehmen. Das liegt vor allem daran, dass die Anzahl der angeschlagenen Unternehmen trotz anhaltender Niedrigzinsphase global steigt. So erwartet Euler Hermes im Zuge der weltweiten Konjunkturabkühlung auf breiter Front steigende Insolvenzzahlen. Diese dürften in den USA erstmals seit Jahren wieder zulegen (+4%) und in Kanada um 5% steigen. In Westeuropa wird ein Pleiten-Plus von 3% erwartet. Weltweit soll der Zuwachs bei 6% liegen. Besonders viele solcher Distressed-Deals wird es in der Automobilbranche und bei deren Zulieferern geben. 

Unternehmenspreise nahezu ausgereizt

Das Preisniveau für Unternehmensübernahmen bleibt hoch, steigt aber nicht mehr. Es wird von den Niedrigzinsen, der hohen Liquidität und den Aktienkursen hochgehalten. Denn Geld und Finanzierungen sind weiter locker verfügbar. Darüber hinaus ziehen die EBIT-Multiplikatoren den Aktienbewertungen in der Regel hinterher. Besonders hoch sind die EBIT-Multiples weiterhin für IT (10) und Pharma (11). Am unteren Ende rangieren Bau und Einzelhandel (6 -8).

Fazit: Verkäufer haben gute Chancen, hohe Preise zu erzielen. Das Umfeld wird in den kommenden Monaten aber schwieriger. Fängt sich die Konjunktur nicht, werden die Multiplikatoren leicht sinken. Generell nimmt die Abschluss-Unsicherheit zu.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Serie: Best Practice in Unternehmen (13)

Digitalisierung für Großkantinen

Manuelle Prozesse und viele Schnittstellen sorgen für hohe intransparente Ausgaben. Die Eichhof-Stiftung Lauterbach liefert ein cleveres Digitalisierungsmodell aus dem Gesundheitssektor. Das Modell ist aber auch für viele andere Unternehmen einen Blick wert.
  • Fuchs plus
  • Landesarbeitsgericht hebelt Arbeitgeber und Betriebsrat aus

Mitarbeiterpostfach nicht für Entgeltabrechnung nutzen

Dürfen Unternehmen ihren Mitarbeitern die Entgeltabrechnung in ihr digitales Mitarbeiterpostfach zustellen? Das Landesarbeitsgericht Niedersachsen hat dazu eine klare Ansage gemacht und mit der sogar eine Vereinbarung von Unternehmen und Betriebsrat ausgehebelt.
  • Fuchs plus
  • Viele Nachaltigkeits-Innovationen

Startups zeigen neue Wege im Recycling auf

Startups entwickeln interessante Lösungen bei neuen Materialien und beim Recycling. Zwei Wettbewerbe rücken die interessantesten Lösungen ins Rampenlicht - und FUCHSBRIEFE hat genau hingesehen.
Zum Seitenanfang