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Investitionen

Finanzierungsprobleme 4.0

Bewertungs- und  Besicherungsfragen müssen unter dem Aspekt Industrie 4.0 neu betrachtet werden. Denn nicht mehr die einzelne Maschine mit ihrem Wert steht im Mittelpunkt.
Die Finanzierung der Industrie 4.0 bereitet Unternehmen und Banken Kopfschmerzen. Denn nach Einschätzung des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) und des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI) greifen die bisherigen Finanzierungsmodelle nicht mehr wie in der „Old Economy“. Vor allem die Frage der Sicherheiten muss neu aufgerollt werden. Bisher stehen zur Finanzierung handfeste Assets zur Verfügung, Maschinen und Ausrüstungen etwa. Sie werden zudem zu einem bestimmten Zeitpunkt angeschafft und bringen von da an Ertrag. Bei der Industrie 4.0 liegt der Wert nicht mehr vorwiegend in der Ausrüstung. Er steckt vielmehr zu großen Teilen in der Software sowie im Humankapital. Wie bewertet man den erforderlichen Personalstock und wie werthaltig und damit als Sicherheit akzeptierbar ist er? Der Investitionsprozess umfasst auch die Kooperationspartner. Ohne deren Beiträge entsteht keine Ertrag bringende Wertschöpfungskette mehr. Eine auf ein Unternehmen allein bezogene Besicherung von Krediten reicht nicht. In welcher Form aber müssen Zulieferer in die Beurteilung des Kredites einbezogen werden – als direkt Vertragsbeteiligte? Welche Informationen müssen bei den Banken ohne deren Kreditvertragsbeteiligung über die Kooperationspartner geliefert werden? Muss der Hauptkreditnehmer für deren Leistungen allein haften? Wie sichert man die Kreditlastenverteilung vertraglich ab? Hier gibt es bisher nur Fragen, aber keine klaren Antworten. Die Banken müssen demnach neue Instrumente zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Investitionen entwickeln. Dabei geht es vor allem um die Einbeziehung der Zulieferer. Deren Stellenwert ist bei der Industrie 4.0 ungleich größer, weil ohne sie letztlich kaum etwas läuft. Laut BDI stehen die Überlegungen zur künftigen Kreditbewertung und -besicherung erst am Anfang. Dazu gehört auch die Frage, in welcher Form Förderbanken eingebunden werden müssen. Denn auch deren Finanzierungsmodelle müssen vor dem geschilderten Hintergrund weiter entwickelt werden.

Fazit: Die Industrie 4.0 kommt nicht über Nacht. Sie sollten sich schon jetzt darauf einstellen, dass Ihre Bank noch mehr Fragen an Investitionsprozesse und Rentabilitätserwartungen haben wird als je zuvor. Welche genau dies sein werden, wird sich erst in den nächsten Jahren herauskristallisieren.

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