Durchbruch beim chemischen Recycling
Beim chemischen Recycling zeichnen sich wichtige Durchbrüche ab. Es gilt als eine mögliche Lösung des Umwelt- und Rohstoffproblems der Chemieindustrie. Aber bislang verbraucht die Technik zu viel Energie und ist technisch zu anspruchsvoll.
Jährlich fallen 250 Mio. t Plastikmüll im Jahr an. Nur etwa 20% werden wiederverwertet. Das Müllproblem belastet die Entwicklung der Branche. Der Plastikverbrauch soll in vielen Staaten verringert werden. Noch immer ist die Chemieindustrie von Erdöl und Erdgas abhängig. 2017 nutzte alleine die deutsche Chemieindustrie 18 Mio. t fossile Rohstoffe, etwa 15% der deutschen Importe.
Mit chemischem Recycling können Kunststoffe stetig im Kreislauf geführt werden
Mit chemischem Recycling können Kunststoffe in einem Kreislauf geführt und das Material stetig wiederverwendet werden. Dabei wird Plastik mit Lösungsmitteln und Pyrolyse (Erhitzung ohne Sauerstoff) in seine Bestandteile aufgelöst. Es entsteht ein Öl, das zu vielen Produkten weiterverarbeitet werden kann.
Ein an der Washington State University WSU entwickeltes Verfahren, das Polyethylen verarbeitet, verbraucht viel weniger Energie. Es könnte in wenigen Jahren marktfähig sein. Ein zweites Problem der Technik ist, dass Gemische aus verschiedenen Kunststoffen bisher nicht verarbeitet werden konnten. Das norwegische Startup Quantafuel verarbeitet in einem dänischen Werk nun erstmals gemischte Kunststoffabfälle. In Deutschland arbeiten die BASF, Covestro, Evonik und einige kleinere Unternehmen an der Technik.
Chemisches Recycling kann in wenigen Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Wiederverwendung von Kunststoffen leisten.