Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1928
Wechselbereitschaft auf Rekordniveau

Jeder vierte Beschäftigte sucht einen neuen Arbeitgeber

© DragonImages / Getty Images / iStock
Beschäftigte in Deutschland sind auf dem Sprung, die Wechselbereitschaft unter den Arbeitnehmern ist aktuell so hoch wie noch nie. Das hat die Jobstudie der Unternehmensberatung Ernst&Young ergeben. Die Betriebe müssen deshalb aber nicht verzweifeln. Sie haben es in der Hand, den Trend zu stoppen.

Der Fachkräftemangel treibt die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer hoch. 63% aller Beschäftigten in Deutschland zeigen Interesse an einem Arbeitgeberwechsel oder suchen aktiv nach einer neuen Stelle. Das ist ein neuer Rekordwert  (Vorjahr: 48%). Damit ist das Wechselinteresse der Beschäftigten zum dritten Mal in Folge deutlich gestiegen. Das hat EY in der „Jobstudie 2023“ ermittelt. 

Fluktuation in der Belegschaft wird zunehmen

Unternehmen müssen sich auf eine wachsende Fluktuation auch in der aktiven Belegschaft einstellen. Knapp jeder fünfte der 1.555 befragten Beschäftigten sehen sich in fünf Jahren bei einem anderen Arbeitgeber (20%). Frauen rechnen etwas häufiger mit einem Arbeitgeberwechsel als Männer. 

Die emotionale Bindung bricht parallel massiv ein. Nur noch jeder achte Beschäftigte fühlt sich seinem aktuellen Arbeitgeber eng verbunden. Vor sechs Jahren, vor der Corona-Pandemie und dem weit verbreiteten Homeoffice, fühlte sich noch jeder Dritte mit seinem Arbeitgeber eng verbunden. 

Gehalt bleibt wichtigster Kündigungsgrund

Die Gründe für Arbeitgeberwechsel sind weitgehend konstant. Am häufigsten wird eine als zu gering empfundene Bezahlung als wichtigster konkreter Wechselgrund genannt (34%). Immerhin 60% aller Beschäftigten empfinden ihre Bezahlung als zu niedrig. Zweitwichtigster Kündigungsgrund ist das Führungsverhalten von Vorgesetzten (29%). Daneben stehen schlechte Unternehmenskultur (23%) oder eine interessantere Position bei einem anderen Unternehmen (22%) im Vordergrund.

Junge Fachkräfte kritisieren ihre Vorgesetzten

Insbesondere bei jüngeren Beschäftigten wird das Führungsverhalten immer wichtiger. Immerhin knapp ein Drittel der Befragten im Alter von 21 bis 35 Jahren hat in ihrem kurzen Berufsleben den Arbeitgeber bereits aus "Unzufriedenheit über das Verhalten der Chefs" gekündigt. 

Positiv an diesen Erkenntnissen ist, dass Unternehmen die Wechselbereitschaft selbst beeinflussen können. Letztlich bleibt der größte Hebel nach wie vor das Gehalt, so auch Jan-Rainer Hinz, Leiter Personal und Arbeitsdirektor bei EY.

Fazit: Neben der zunehmenden Verrentung wächst die Wechselbereitschaft auch in der aktiven Belegschaft. Die Studie untermauert damit, dass der Lohndruck steigen wird und Unternehmen auf der Personal-Seite langfristig planen müssen. Sie können gegensteuern, indem sie eine transparente Führungskultur pflegen, Prozesse analysieren, digitalisieren und ggf. auch Aufgabenfelder neu zuschneiden. In der Krise dürfte die Wechselbereitschaft aber auch wieder sinken.

Mehr Informationen zur Studie von Ernst & Young (EY): https://www.ey.com/de_de/news/2023/08/ey-jobstudie-karriere-2023

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang