Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1907
Betriebsrente kann drastisch gekürzt werden

Neue Sicherungsregel ab 2022

Viele der 133 Pensionskassen, die für die Auszahlung der acht Millionen Betriebsrenten sorgen, haben gewaltige Finanzierungsprobleme und kürzen die Renten. Ab 2022 gibt es neue Sicherungsregeln. Dann muss der PSV ran, wenn Pensionskasse und Arbeitgeber nicht mehr zahlen können.

Ab 1. Januar 2022 gilt eine neue Absicherungsregelung für Betriebsrenten. Dann muss der Pensionssicherungsverein (PSV) einspringen, wenn eine Pensionskasse und der Arbeitgeber die Verpflichtungen nicht mehr zahlen kann oder sie gravierend kürzt. 

Viele Pensionskassen kürzen auch weiterhin ihre Betriebsrenten (FB vom 10.1.2020). Setzt eine Pensionskasse wegen mangelnder wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit eine Rente herab, hat üblicherweise der Arbeitgeber einzustehen. Das klappt aber nicht immer: Ist über das Vermögen des Arbeitgebers ein Insolvenzverfahren eröffnet, bleibt der Rückgriff erfolglos. 

Prozess gewonnen und doch verloren

Gegen die Kürzung seiner Betriebsrente hatte jetzt ein Arbeitnehmer geklagt. Der Empfänger einer Betriebsrente musste erhebliche Kürzungen hinnehmen. Er hatte darum verlangt, dass der PSV einspringen sollte. Noch bevor das Bundesarbeitsgericht (BAG) den Fall entscheiden konnte, reagierte der Gesetzgeber mit einer gesetzlichen Auffanglösung, die aber eben erst ab Januar 2022 in Kraft tritt.

Von der neuen Sicherungsregelung profitieren darum diejenigen Bezieher von Betriebsrenten nicht, bei denen es jetzt schon Probleme gibt. Das könnte in den kommenden beiden Jahren noch öfter der Fall sein, wenn sich die Corona-Krise auch in den Insolvenzzahlen zeigen wird. 

Übergangszeit ohne neuen Ausgleich geregelt

Für Fälle in der Übergangszeit bis 2022 übernahmen die Richter des dritten Senats das Sicherheitsnetz, das zuvor der Europäische Gerichtshof (EuGH) entwickelt hatte. Demnach muss der PSV nur dann einspringen, wenn die Betriebsrente um mehr als der Hälfte gekürzt wird oder das Einkommen des Rentners unter die von Eurostat für Deutschland ermittelte Armutsgefährdungsschwelle sinkt. Das wäre dann der Fall, wenn das Einkommen auf unter 13.188 Euro pro Jahr (Basis 2018) sinken würde.

Fazit: Das ist ein bitteres Urteil für den Kläger. Er hat den Prozess im Grunde zwar gewonnen, geht aber dennoch leer aus. Erst ab 2022 muss der PSV bei Kürzungen von Betriebsrenten einspringen.

Urteil: BAG vom 21.7.2020, Az.: 3 AZR 142/16, EuGH vom 19.12.2019, Az.: C-168/18

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Robert Habeck hält Koalition mit der Union für machbar

Schwarz-Grüner Flirt

Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ©Bernd von Jutrczenka/picture alliance
CDU und Grüne beginnen zu flirten. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat erklärt, dass er sich eine Koalition mit der CDU nach der Bundestagswahl vorstellen kann. Auch CDU-Chef Friedrich Merz schlägt versöhnliche Töne gegenüber den Grünen an. Ob es für Schwarz-Grün reicht, entscheidet aber die FDP.
  • Fuchs plus
  • ESG-Daten sind komplex, aufwändig und teuer

Leistungsfähige Software für das ESG-Reporting

Programmiercodes auf einem PC-Bildschirm © IAM-photography / Getty Images / iStock
Nachhaltigkeit zu messen, betrifft immer mehr Unternehmen. Selbst Mittelständler, für die das Thema eigentlich erst später relevant wird, werden von Ihren Kunden schon zur Abgabe von ESG-Berichten gedrängt. Die Messung der Kennzahlen ist aufwändig und teuer. Leistungsfähige Software kann dabei aber helfen.
  • Fuchs plus
  • Liquiditätsmanagement: Cash ist King

Zahlungsmoral sinkt rapide

Euroscheine © sp4764 / stock.adobe.com
Die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen sinkt weiter rapide. Das Phänomen breitet sich allmählich immer weiter aus und durchsetzt immer größere Teile vieler Branchen. Unternehmer sollten ihr Controlling sensibilisieren und es vorbeugend auf eine weitere Verschlechterung einstellen.
Zum Seitenanfang