Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1634
Außenwirtschaft | Unternehmen

Sanktions-Zwickmühle

Deutsche Unternehmen sollten schnell prüfen, ob die US-Sanktionen gegen Russland indirekt nicht auch für sie gelten.
Deutsche Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen in Russland und den USA könnten bald in eine Zwickmühle geraten. Die Gefahr rührt von den neuen Sanktionen der USA und Europas gegen Russland her. Zwar sind die von der EU beschlossenen Sanktionen gegen Russland bei weitem nicht so tiefgreifend und zielen bisher nur auf eine Reihe von russischen Personen ab. Die US-Sanktionen richten sich hingegen gegen konkrete Branchen (Rüstung, Finanzen, Energie). Deutsche Unternehmen mit Russland-Geschäft könnte aber auch indirekt von US-Sanktionen betroffen sein. Verlangt Ihr amerikanischer Partner beispielsweise eine schriftliche Bestätigung, dass Sie die US-Sanktionen einhalten, stehen Sie vor einer schwierigen Entscheidung. Geben Sie ihm diese schriftliche Bestätigung, könnten Sie damit gegen das deutsche Außenhandelsgesetz verstoßen. Die Höhe des Bußgeldes: bis zu 500.000 Euro. Geben Sie Ihrem US-Geschäftspartner aber keine Bestätigung, drohen Ihnen Probleme mit ihm, weil er gegen die US-Sanktionen verstoßen würde. Prüfen Sie deshalb jetzt schon Ihre Verträge mit Ihren US-Partnern. Denn es könnte sein, dass ein solches Verlangen zur Einhaltung möglicher US-Sanktionen bereits in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen verankert ist. Aber auch von der russischen Seite könnten böse Überraschungen auf Sie warten. Ihr russischer Geschäftspartner könnte Ihnen die Beachtung der US-Sanktionen vorwerfen und auf Vertragserfüllung oder Schadensersatz klagen. Das Problem für Unternehmer: Eine saubere Lösung gibt es nicht. Das bestätigt uns auch Rechtsanwalt Konrad Walter bei CMS Hasche Sigle in Hamburg. Es sei zwar möglich, zur Not bei bestehenden Verträgen die US-Behörden und Ihren Geschäftspartner in den USA auf das Boykottverbot des § 7 der Außenwirtschaftsverordnung hinzuweisen. So können Sie möglicherweise im Verhandlungswege eine Einigung erzielen. Bei künftigen Verträgen müssen Sie sich aber zwischen dem Russland- und dem US-Geschäft entscheiden. Darüber hinaus ist es durchaus möglich, dass die EU ihre Sanktionen noch etwas verschärfen könnte. Dann sollten Sie grundsätzlich überlegen, ob Sie das Russlandgeschäft nicht über Mittlerfirmen in anderen Ländern, die nicht von den Sanktionen betroffen sind, abwickeln. In Frage kämen z. B. Türkei, Aserbaidschan oder Moldau. Zu Zeiten der scharfen Iran-Sanktionen haben deutsche Unternehmen auf diesem Wege Technologieprodukte an Iran vertrieben.

Fazit: Die unterschiedlichen Sanktionen der EU und der USA stellen Unternehmer vor gravierende juristische Probleme. Firmen, die mit beiden Seiten Geschäfte machen, müssen sich darauf einrichten, dass die Sanktionen früher oder später in jedem Fall greifen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Robert Habeck hält Koalition mit der Union für machbar

Schwarz-Grüner Flirt

Blick in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages ©Bernd von Jutrczenka/picture alliance
CDU und Grüne beginnen zu flirten. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat erklärt, dass er sich eine Koalition mit der CDU nach der Bundestagswahl vorstellen kann. Auch CDU-Chef Friedrich Merz schlägt versöhnliche Töne gegenüber den Grünen an. Ob es für Schwarz-Grün reicht, entscheidet aber die FDP.
  • Fuchs plus
  • ESG-Daten sind komplex, aufwändig und teuer

Leistungsfähige Software für das ESG-Reporting

Programmiercodes auf einem PC-Bildschirm © IAM-photography / Getty Images / iStock
Nachhaltigkeit zu messen, betrifft immer mehr Unternehmen. Selbst Mittelständler, für die das Thema eigentlich erst später relevant wird, werden von Ihren Kunden schon zur Abgabe von ESG-Berichten gedrängt. Die Messung der Kennzahlen ist aufwändig und teuer. Leistungsfähige Software kann dabei aber helfen.
  • Fuchs plus
  • Liquiditätsmanagement: Cash ist King

Zahlungsmoral sinkt rapide

Euroscheine © sp4764 / stock.adobe.com
Die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen sinkt weiter rapide. Das Phänomen breitet sich allmählich immer weiter aus und durchsetzt immer größere Teile vieler Branchen. Unternehmer sollten ihr Controlling sensibilisieren und es vorbeugend auf eine weitere Verschlechterung einstellen.
Zum Seitenanfang