Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1510
Geplantes Zukunftsfinanzierungsgesetz mit guten Ansätzen

Die Zukunft cleverer finanzieren

Miniaturfiguren vor Geldscheinen. © Thomas Weißenfels / stock.adobe.com
Man darf gespannt sein, wie viel im Gesetzgebungsverfahren von den Vorschlägen von Finanzminister Christian Lindner und Justizminister Marco Buschmann, die "Zukunft zu finanzieren", hängen bleibt. Hinter dem hochtrabenden Namen des Gesetzentwurfs verbergen sich einige moderate Erleichterungen für Kapitalanleger. Schon jetzt ist da noch Luft nach oben.

Der Vorschlag zur Modernisierung des deutschen Kapitalmarkts durch BMF und BMJ – beide FDP-geführt – ist nicht schlecht, hat aber noch bedeutsame Lücken. FUCHSBRIEFE haben sich das vor wenigen Wochen vorgestellte "Zukunftsfinanzierungsgesetz" einmal genauer angesehen.

  • Die Vorsorge durch privates Aktienkapital – „Aktiensparen“  – soll steuerlich attraktiver werden. Dazu ist ein höherer steuerlicher Freibetrag beim privaten Aktiensparen geplant.
  • Auβerdem soll die erst vor Jahren erschwerte Verrechnung von Aktienverlusten wieder erleichtert werden.

Teilhabe der fleiβigen Mitarbeiter am Unternehmen wird steuerlich gefördert

  • Der steuerliche Freibetrag von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen soll von derzeit mageren 1.440 EUR auf 5.000 EUR steigen. Ein Anfang, mehr nicht. 
  • Auch eine Erhöhung der AN-Sparzulage für eine Anlage der vermögenswirksamen Leistungen in Vermögensbeteiligungen kommt. Genauer Betrag: offen.

Besteuerung geldwerter Vorteile wird „weiter aufgeschoben“

  • Hat ein Mitarbeiter aus der Vermögensbeteiligung an Ihrem Unternehmen einen „geldwerten Vorteil“, soll das Finanzamt künftig nicht sofort "zuschlagen". §19 a EstG regelt das. Die Besteuerung kann schon jetzt aufgeschoben werden. Das soll wohl erweitert werden, das Eckpunktepapier bleibt da aber vage. In jedem Fall werden Sie gute Mitarbeiter mit attraktiveren Beteiligungskonditionen leichter an sich binden können.

Entmythisierung und leichterer Zugang zu modernen Kapitalisierungsformen

  • Krypto-Währungen, private Online-Kredite oder Blockchain-Aktien – das alles wollen BMF und BMJ endlich aus der Schmuddelecke holen. Der Zugang zu Wagniskapitalgebern soll stark erleichtert werden. Das Mindestkapital für einen Börsengang wird von 1,25 auf 1,0 Mio. EUR gesenkt.

Fazit: Wer es mit der Neuausrichtung seines Unternehmens nicht allzu eilig hat, sollte dieses Gesetz abwarten. Das gilt auch und gerade für eventuelle Börsengänge. Es soll schnell in Kraft treten, um zeitig Wirkungen zu entfalten. Auf jeden Fall ist es für die erste Hälfte dieser Legislaturperiode verbindlich angekündigt.

Hinweis: In Zukunft soll die Finanzaufsicht BAFIN offiziell Englisch sprechen.

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2022/06/2022-06-29-massnahmen-modernisierung-kapitalmarkt.html?cms_pk_kwd=29.06.2022_Ma%C3%9Fnahmen+zur+Modernisierung+des+Kapitalmarkts+und+zur+Erleichterung+des+Kapitalmarktzugangs+f%C3%BCr+Unternehmen+insbesondere+Start-ups+Wachstumsunternehmen+und+KMU&cms_pk_campaign=Newsletter-29.06.2022

Eckpunktepapier zum Zukunftsfinanzierungsgesetz:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Finanzmarktpolitik/2022-06-29-eckpunkte-zukunftsfinanzierungsgesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=4

 

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang