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Unternehmensmarkt ist heftig infiziert

Corona drückt die Bewertungen

Corona hat den Unternehmensmarkt stark verändert. Copyright: Pixabay
Der Unternehmensmarkt hat sich "über Nacht" komplett gedreht. Verkäufer stehen unter Druck, die Käufer haben viel billiges Geld, jetzt aber auch jede Menge Zeit. Und die ersten Schnäppchenjäger ziehen los.

Die Corona-Krise schlägt voll auf den Unternehmensmarkt durch. Während die Käufer ganz neue Chancen wittern, verhagelt das Virus den meisten Verkäufern die Rechnung. Denn das Virus zerschießt in vielen anderen Branchen das Geschäft und Zahlenwerk völlig. Abgesehen von ganz wenigen Sektoren wie z. B. IT, Telekommunikation, Pharma, die ohnehin schon zu den Branchen mit stabil hohen Multiplikatoren gehören. Besonders nachteilig betroffen sind Gastronomie, Tourismus (Hotels, aber auch regionale Anbieter von Attraktionen und Veranstaltungsunternehmen) sowie Teile des Maschinen- und Anlagenbaus, deren globale Geschäfte schleppender laufen.

Corona-Folgen am Unternehmensmarkt

Je kleiner und fokussierter Unternehmen sind, desto stärker treffen sie die Corona-Folgen. Im Durchschnitt sind deren EBIT-Multiplikatoren gegenüber dem Vorquartal erneut um einen Punkt gesunken. Im Mittel liegen diese jetzt bei 6,5 bis 7,5. Zu Beginn des Jahres 2020 lagen diese Werte im Durchschnitt bei 7,5 bis 9.

Demgegenüber haben sich die Multiplikatoren größerer Unternehmen (mehr als 50 Mio. Umsatz) in Anlehnung an die Börsenmultiplikatoren bereits wieder spürbar erholt. Sie notieren im Durchschnitt nur noch einen halben Punkt unter dem Vor-Corona-Zenit. Im Mittel über alle Branchen liegen die Ebit-Vervielfacher jetzt wieder zwischen 8,5 und 9,5.

Die Multiplikatoren stehen vielfach unter Druck

Gefragte und teure Spitzenbranchen bleiben Pharma (Mutiple 11) und IT (Multiple 10). Unternehmen aus dem Bereich Elektrotechnik/Elektronik bilden mit einem Multiple von 7,8 gut das Mittelfeld ab. Am unteren Ende der Preisskale finden sich die Krisen-Branchen Gastronomie, Hotels, aber auch Automobilzulieferer. Die EBIT-Multiplikatoren in diesen Branchen legen zwischen 4 und 6 – je nach Größenklasse und Region.

Strategisch hat sich der Markt über Nacht in einen Käufermarkt gewandelt – zumindest bis auf ganz wenige Ausnahmen. Denn fast alle Unternehmen aus allen Branchen sind negativ von den Auswirkungen betroffen, zum Teil existentiell gefährdet. Das belastet die Position potenzieller Verkäufer enorm. Einerseits ist das Zahlenwerk der laufenden Geschäftsjahre vielfach Makulatur. Daneben sind aber auch die Vorausplanungen in vielen Fällen mit extremer Unsicherheit behaftet. 

Käufer haben jede Menge Zeit

Zwar argumentieren viele Verkäufer mit der Aussicht auf eine "Normalisierung". Interessierte Käufer halten aber mit Unwägbarkeiten dagegen. Die insbesondere für Deutschland wieder debattierten – und teils schon umgesetzten – Lock-downs sind dicke Brocken auf dem Weg zum Unternehmensverkauf. Verkäufer können diese kaum aus dem Weg räumen und müssen im Zweifel erhebliche Preiszugeständnisse machen oder sich in Geduld üben.

Fazit: Der Verkäufermarkt hat sich zu einem Käufermarkt gewandelt. Verkäufe brauchen mehr Zeit. Auf der Käuferseite wittern Schnäppchenjäger ihre Chancen.

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