Teurer, aber fix
Der Trend sanft steigender Preise am Unternehmensmarkt wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen.
Der Trend sanft steigender Preise am Unternehmensmarkt wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Der Befund gilt für fast alle Branchen und Unternehmensgrößenklassen. Einziger Ausreißer nach unten ist der Maschinen- und Anlagenbau. Hier bewegen sich die aktuellen EBIT-Multiplikatoren in einer Bandbreite von 5,7 bis 7,5 um zwei Zehntelstellen niedriger als zu Jahresbeginn. Das Preisniveau liegt in der Breite des Marktes Ende März leicht über dem zu Beginn des Jahres. Wir hatten dies in unserem Brief vom 10. Januar bereits erwartet. Im Durchschnitt bewegen sich die EBIT-Multiplikatoren für kleine Unternehmen (Umsatz unter 50 Mio. Euro) über alle Branchen hinweg zwischen 5,5 und 8,5. Der Bau liegt mit 4,6 bis 6,0 wie üblich etwas darunter. Die Multiplikatoren für mittlere Unternehmen (Umsatz 50 bis 250 Mio. Euro) notieren zwischen 6,0 und 9,0 etwas höher. Die Preisvorstellungen von Käufer und Verkäufer liegen wieder deutlich näher beieinander als zu Hochzeiten der Finanzkrise. Die Transaktionen gehen deshalb meist schneller über die Bühne. Auch das grundsätzliche Vertrauen in die Vertragspartner ist wieder da. Die Anforderungen an Sicherheiten wie Treuhandkonto, Kaufpreiseinbehalt sowie Bankbürgschaft sinken, beobachtet die Beratungsgesellschaft CMS Hasche Sigle. In Deutschland nimmt die Zahl der Verkäufe zu Festpreisen – also ohne nachträgliche Preisanpassungsmöglichkeit – kräftig zu. Das betrifft immerhin 50% aller Deals. In den USA geht der Trend dagegen in die andere Richtung. Deutliche Unterschiede gibt es auch innerhalb Europas. Die Zugeständnisse bei Preisen und Sicherheiten sind umso größer, je weiter südlich oder östlich das Objekt der Begierde liegt. Fazit: Der Unternehmensmarkt nimmt weiter Fahrt auf. Die Zuversicht kehrt zurück. Verkäufer am deutschen Markt können sich Zeit lassen.