Brasilien bremst den Kaffeepreis aus
Der Kursrücksetzer bei Kaffee ist zwar noch in vollem Gange, dürfte aber schon bald ein Ende finden. Zur Wochenmitte rutscht der Kaffeepreis auf rund 224 US-Cent je Pfund. Das ist der niedrigste Stand seit Jahresbeginn.
Krieg in Russland bremst den Kaffeepreisanstieg
Inzwischen hat auch der Krieg Russlands in der Ukraine Auswirkungen auf den Kaffeemarkt. So verlangt der weltgrößte Kaffeeexporteur Brasilien wegen der großen Unsicherheit infolge der Sanktionen und des Ausschlusses russischer Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ab sofort 100% Vorkasse für Kaffeelieferungen nach Russland. Laut einer Studie des Exportverbandes Cecafe exportierte das südamerikanische Land im vergangenen Jahr insgesamt 1,2 Millionen Sack Kaffee nach Russland. Damit war Russland der sechstgrößte Kaffeeimporteur weltweit.
Die schwierige Exportsituation nach Russland wird nun für den jüngsten Kursrücksetzer verantwortlich gemacht. Denn geringere Lieferungen in das Riesenreich dürften eine leichte Entspannung für den durch eine niedrige brasilianische Ernte angespannten Kaffeemarkt bringen, hieß es vom Parkett. Fällt Russland als Nachfrager aus, so das Kalkül, dürften sich die Kaffeepreise somit erst einmal beruhigen.
Nachfrage übersteigt weiter das Angebot
An der Grundsituation ändert dies jedoch erst einmal nicht viel. Denn weiterhin übersteigt die weltweite Nachfrage das Angebot. So lange sich keine grundlegend höhere Ernte abzeichnet, dürfte sich die Lage auf dem Kaffeemarkt strukturell kaum verbessern.
Aus technischer Sicht ist der Aufwärtstrend bei der schwarzen Bohne noch voll intakt. Damit das so bleibt, sollte der aktuelle Rücksetzer spätestens im Bereich zwischen 215 und 220 US-Cent je Pfund enden. Trendfolgende Anleger nehmen Kaffee jetzt auf die Watchliste.