Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2277
Hafendeal hat ein Sicherheitsrisiko

China bekommt Zugang zu wertvollen Logistik-Daten

Chinesische Flagge © Stripped Pixel / Fotolia
Der Hafen-Deal in Hamburg birgt ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Denn mit dem Einstieg der Chinesen (Anteil 24,9%, nicht 35% wie durch COSCO angestrebt) öffnet sich ein weiteres Portal für China, um an kritische Daten der europäischen Länder heranzukommen. Die Abhängigkeit Europas von China wird so schneller vertieft als die Elbe-Zufahrt.

Mit der Hafenbeteiligung in Hamburg wird China Zugang zu einem weiteren Teil der kritischen Daten Europas erhalten. Obwohl China keinen direkten Zugriff auf die IT-Infragstruktur bekommt, wird es viele Daten sammeln können. Immerhin 90% der Importe nach Europa kommen auf dem Seeweg. Der Hamburger Hafen ist der drittgrößte Containerhafen in Europa und wickelt einen großen Teil dieser Importe ab. 

Die Daten sind wertvoll. Welche Ladungen transportiert werden, wie sie ankommen, wohin sie gehen, wie die Logistik funktioniert, die Anschlusstransporte ins deutsche Hinterland – all diese Daten werden vom Hamburger Hafen gesammelt und verarbeitet.

Daten von strategischer Bedeutung

Die Logistik-Daten sind auch von strategischer Bedeutung. Im Falle einer geopolitischen Konfrontation hätte China gute Informationen darüber, wo Engpässe in Deutschland und sogar in Europa liegen. China hat zudem schon bewiesen, dass es in geopolitischen Konflikten nicht zögert, seine Geschäfte als Waffe einzusetzen. Im Jahr 2017 blockierte Griechenland eine EU-Erklärung zu Chinas Menschenrechten bei den Vereinten Nationen, nachdem COSCO im Jahr zuvor eine Beteiligung (51%) an Griechenlands größtem Hafen erworben hatte.

Das Hamburger Geschäft von COSCO wird mittelfristig auch die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Reedereien erhöhen. Denn Reedereien bevorzugen ihre eigenen Schiffe oft bei der Abfertigung, wenn sie Anteile an einem Hafen besitzen. Dies wird zu einer höheren Effizienz chinesischer Reedereien führen, die ihre Marktanteile ausbauen werden.

China schützt seine eigenen Häfen sehr gut

China weiß um die strategische und sicherheitspolitische Bedeutung von Häfen und deren Daten. Darum lässt es selbst nicht zu, dass fremde Länder seine Häfen besitzen. In der Zwischenzeit hat China seine Kontrolle über die Häfen der Welt rasch ausgeweitet und spielt die europäischen Länder gegeneinander aus. Chinesische Reedereien haben Anteile an mehr als 100 Häfen in 63 Ländern der Welt erworben. Darunter waren auch 13 europäische Häfen (z.B. Rotterdam, Antwerpen). Hamburg verfolgte die Investition von COSCO eifrig, auch weil es befürchtete, den Wettbewerb mit diesen beiden Städten zu verlieren.

Hätte COSCO sein ursprüngliches Ziel erreicht, einen Anteil (35%) am kleinsten der vier Hamburger Containerterminals (Tollerort) zu erwerben, hätte es sogar einen Generaldirektor ernennen und chinesische Technik-Anbieter für die digitale Infrastruktur des Hafens auswählen können. Das hätte chinesischen Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, den Betrieb des Hafens direkt zu kontrollieren oder bei einem Konflikt auch zu stören. Zumindest diese Machtstellung ist durch die Teiluntersagung aus Berlin abgewendet.

Fazit: China verfolgt eine sehr lange strategische Linie und positioniert sich geschickt an logistischen Schaltstellen der Weltwirtschaft. Die Beteiligung am Hamburger Hafen ermöglicht China einen tiefen Einblick in wichtige Logistik-Daten. Das birgt erhebliche Risiken.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Europäische Geldpolitik entgleist

EZB wird bald Inflation importieren

Europäische Zentralbank © Michael Zegers / imageBROKER / picture alliance
Die EZB steuert unter Christine Lagarde einen riskanten Glaubwürdigkeitskurs. Im nächsten Monat wird die Europäische Zentralbank die Leitzinsen senken. So wurde es durch Aussagen mehrerer EZB-Ratsmitglieder angekündigt. Das läuft aber konträr zum inzwischen sanft einsetzenden Aufschwung. Die EZB beschwört damit auch die Geister, die sie noch gar nicht losgeworden ist.
  • Fuchs plus
  • Werden Diamanten zu einem Massenprodukt?

Unruhe am Diamantenmarkt

Diamanten könnten zu einem Massenprodukt werden. Diese Entwicklung zeichnet sich beim Blick auf die Entwicklungen am Diamantmarkt ab. Jetzt hat sogar De Beers den Preis für seine Schmuck-Kollektion aus künstlichen Diamanten um 40% gesenkt. Viele Händler nehmen die synthetischen Steine ins Sortiment und hoffen auf ein Mengen-Geschäft.
Zum Seitenanfang