China kauft Soja
Seit Monatsbeginn zieht der Sojabohnenpreis deutlich an. Handelte Soja vor rund drei Wochen noch bei Kursen um 835 US-Cent je Scheffel, nimmt der Sojabohnenpreis an der Warenterminbörse in Chicago inzwischen wieder die Marke von 880 US-Cent je Scheffel ins Visier.
Damit gewinnt „unser“ Soja-long-Szenario (siehe FD vom 1.5.20) Kontur. Hohe chinesische Importe sind derzeit als Preistreiber am Markt auszumachen. So hat die Volksrepublik im Mai insgesamt 9,4 Mio. Tonnen Sojabohnen importiert. Das sind 27% mehr als im Vorjahresmonat. Schätzungen des Nachrichtendienstes Reuters zufolge rechnen viele Händler damit, dass auch im Juni und Juli die Einfuhren jeweils über 9 Mio. Tonnen betragen werden.
China kauft kräftig ein
Im März und April waren die Importzahlen durch regenbedingte Verzögerungen bei der Ernte und Verladung in Brasilien noch niedriger als prognostiziert. Erst im April wurden dort viele Sojabohnen verschifft. Sie kommen nun in den Zielhäfen an. Tatsächlich lagen die brasilianischen Exporte mit 16,3 Mio. Tonnen sogar auf Rekordniveau.
Auch in den USA sind während der letzten Wochen viele Bestellungen eingegangen. Die meisten davon aus dem Reich der Mitte. Dies ist insofern ein wenig verwunderlich, da es zuvor noch hieß, dass die chinesische Führung staatliche Unternehmen angewiesen habe, ihre Käufe in den USA bis auf Weiteres einzustellen. Fast zeitgleich sind dann aber erste chinesische Käufe am Markt bekannt geworden, die sich zudem weiter fortsetzen.
Fazit: China tritt auch bei US-Soja wieder verstärkt als Käufer in Erscheinung. Das unterfüttert den moderaten Aufwärtstrend fundamental. Gelingt dem Sojapreis der Sprung über die Hürde um 880 US-Cent je Scheffel, nimmt die Hülsenfrucht als nächstes die 900 US-Cent-Marke ins Visier.
Empfehlung: Wer unserer Long-Empfehlung gefolgt ist, kann nun seinen Stopp nach oben anpassen (knapp unter 860 US-Cent je Scheffel) und bleibt zunächst weiter investiert. Das Sojabohnen-ETC finden Sie unter der ISIN: DE 000 A0K.