Chinas Wirtschaftsdynamik lässt weiter nach
Chinas Konjunkturdaten per Oktober haben negativ überrascht. Die jüngste Handelsbilanz lieferte noch einen vergleichsweise starken Exportzuwachs um 6,9% zum Vorjahr. Die Konsenserwartung lag bei 7,1%. Das führte erneut zu einem erheblichen Überschuss von umgerechnet 38,2 Mrd. Dollar. Dies wiederum war im Rahmen der Erwartungen (Konsens 38,9 Mrd. Dollar).
Nach den Oktoberzahlen kamen Hinweise auf eine schwächere Binnennachfrage. So verzeichneten die Anlageinvestitionen für Januar bis Oktober einen Zuwachs von 7,3% zum Vorjahr – ein neues Rekordtief. Zu Jahresbeginn lagen die Zuwächse noch um die 10%. Nicht nur die Unternehmensinvestitionen schwächeln, auch der Anlagedruck seitens der privaten Haushalte lässt nach: Die Zuwachsrate der Investitionen in Immobilien fiel von 8,1% auf 7,8% leicht zurück. Auch bei den Einzelhandelsumsätzen ließ die Dynamik nach mit gerade noch 10,0% Zuwachs. Mit dem schwächsten Wert seit Februar wurde die Konsensschätzung von 10,5% verfehlt. Die Zuwächse der Industrieproduktion fielen ebenfalls weiter. Sie betragen nur noch 6,2% nach 6,6% zuvor (jeweils zum Vorjahr).
Verarbeitende Industrie besonders betroffen
Der Verlust an Dynamik konzentrierte sich auf die verarbeitende Industrie (manufacturing). Sie ist noch immer stark exportorientiert. Hier ging die Zuwachsrate von 8,1% auf 6,7% deutlicher zurück. Demgegenüber verzeichnen die Versorger mit dem Anstieg der Zuwachsrate des Outputs von 7,8% auf 9,2% eine gewisse Beschleunigung. Diese Daten entsprechen den Signalen der verschiedenen Einkaufsmanager-Indizes.
Hintergrund dürften schwächere fiskalische Impulse sein. Da die Wirtschaft derzeit das angestrebte Wachstum um 6,5% in etwa erreicht, rücken für die Pekinger Führung andere Ziele – namentlich der Schuldenabbau – in den Vordergrund.
Fazit: Die Beruhigung wird sich kaum auf den Yuan-Wechselkurs auswirken.