Deutlich weniger Platin auf dem Markt
Der Platinpreis kommt seit Monaten nicht vom Fleck. Doch geht es nach der Einschätzung des World Platinum Investment Council (WPIC), dürfte es mit der Ruhe am Platinmarkt bald vorbei sein. In ihrem vorige Woche aktualisierten Fünfjahresausblick rechnet der WPIC mit Angebotsdefiziten am Platinmarkt, die zwischen 2025 und 2028 durchschnittlich rund 7% der Platinnachfrage ausmachen sollen.
Das Angebot schmilzt zusammen
Das Angebot schrumpft in so gut wie allen Segmenten. Verglichen mit dem vorherigen Ausblick (Juni 2023) wurde die Prognose für das Primärangebot (Minenproduktion) um durchschnittlich 2% reduziert, das Sekundärangebot (Recycling) sogar um 6%. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie soll verglichen mit der bisherigen Produktion 11% niedriger ausfallen, die Nachfrage aus der anderen Industrien soll dagegen um rund 1% steigen. Die Prognose für die Netto-Investmentnachfrage kappte der WPIC um 30.000 Unzen.
Die Marktforscher sehen zudem Abwärtsrisiken für das Angebot. Dies liege vor allem an dem gesunkenen Preisniveau, wodurch der WPIC auf Basis der für das Finanzjahr 2022 genannten Produktionskosten rund ein Viertel des Primärangebots in der Verlustzone sehe. Weitere Risiken sieht das WPIC in der unsicheren Stromversorgung in Südafrika sowie bezüglich möglicher Sanktionen gegen Platin aus Russland. Die Angebotsdefizite könnten daher sogar noch größer ausfallen.
Gut unterstützt
Mit Blick auf den Chart zeigt sich der Platinpreis auf dem Kursniveau um 900 US-Dollar je Feinunze solide unterstützt. Lediglich Mitte November 2023 rutschten die Notierungen bis rund 850 US-Dollar je Feinunze ab, konnten sich jedoch schnell wieder erholen. Eine erste charttechnische Hürde auf dem Weg nach oben liegt bei rund 950 US-Dollar je Feinunze.