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Händlern und Produzenten werden die Türen eingerannt

Deutsche Anleger decken sich mit Gold ein

Die Deutschen sind eine konservative Anlegergemeinschaft. Daher ist es wenig verwunderlich, dass sich derzeit viele mit Gold eindecken. Dabei dürfen aber nicht die Risiken vergessen werden, die so mancher beim Kauf des Edelmetalls gern missachtet.
Deutsche Anleger steuern in Scharen den (vermeintlich) sicheren Goldhafen an. Das geht aus einer Forsa-Umfrage hervor, nach der der Goldanteil in deutschen Portfolios bis Juni um 57% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Keine andere Anlageklasse verzeichnet höhere Zuwächse. Laut einer aktuellen Erhebung des Edelmetall-Konzerns Heraeus investieren 81% der deutschen Kapitalanleger ihr Geld in Gold (neben anderen Anlageklassen). 79% der befragten Anleger besitzen Gold in physischer Form.

Werterhaltender Charakter treibt Anleger zu Gold

Hiesige Anleger sagen, dass sie an Gold vor allem seine Eigenschaften als werterhaltende Anlageklasse, sicherer Hafen und Inflationsschutz schätzen. Und in der Tat: Eine Feinunze ist seit Jahresbeginn 2022 von ca. 1600 Euro auf aktuell ca. 1.730 Euro gestiegen (+8,1%). Anders sieht die Sache aber aus, betrachten wir die Wertentwicklung in US-Dollar: Hier ist der Wert nach zwischenzeitliche Schwankungen nahezu konstant (01.01.22: 1.830 je Feinunze, 01.07.22: 1.827 je Feinunze). Hintergrund ist der zum US-Dollar im Wert gefallene Euro.

Gerade in Europa stützt auch die hohe Nachfrage den Goldpreis. FUCHSBRIEFE erfahren im Gespräch mit Goldhändlern, dass jegliche angelieferte Ware sofort verkauft wird. Ähnliches lesen wir auch aus Pressemitteilungen von Produzenten. Die Münzprägestätte Münze Österreich berichtet davon, wie sich regelmäßig Schlangen vor ihren Geschäften bilden würden. "Seit Monaten produzieren wir im Dreischichtbetrieb, und alles, was wir produzieren, wird sofort verkauft. Es gibt kein Lager", berichtet Generaldirektor Gerhard Starsich.

Risiken im Blick behalten

Doch die große Frage lautet: Wie nachhaltig ist der Goldpreisanstieg? Und wie risikoreich ist das stark gestiegene Interesse der Anleger? Denn für gewöhnlich gilt, dass steigende Zinsen den Goldpreis belasten. Je höher die Zinsen, desto eher werden Geldmarktpapiere (Anleihen) interessant. Da Anleihen regelmäßig ausschütten, dämpfen sie die Edelmetall-Nachfrage. Hier könnten stärker als erwartet steigende Zinsen noch für böse Überraschungen sorgen (Kap vom 23.06.2022). Auch, dass es nach dem G7-Embargo auf russische Goldimporte (Russland ist immerhin drittgrößter Goldproduzent der Welt), nicht zu einem signifikanten Anstieg des Goldpreises kam, ist bezeichnend.

Laut Heraeus stieg der Goldpreis im historischen Durchschnitt noch für sechs bis zwölf Monate nach einer Zinserhöhung der US-Notenbank. Danach sollten Sie sich auf ein Trendwende-Szenario einrichten. Für 2023 zeichnen eine Reihe von Geldhäusern bereits Negativ-Prognosen für den Goldpreis. Die kanadische Scotia Bank sieht den Goldpreis auf bis 1.700 US-Dollar fallen, die australische ANZ sogar 1.400 US-Dollar, die niederländische ABN Amro sieht sogar 1.300 US-Dollar im Jahr 2023.

Fazit: Behalten Sie bei Gold die Zinsrisiken im Blick. Als Sicherheits-Beimischung gehört Gold in ein ausbalanciertes Portfolio. FUCHSBRIEFE befürchten aber, dass angesichts des hohen Interesses, die Balance bei einigen Anlegern aus den Fugen gerät.
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