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Impact Investing wächst überproportional

Die Nachhaltigkeitswelle rollt und rollt

Nachhaltig Geld anzulegen, liegt weiter voll im Trend. Das Marktvolumen steigt. Die Anleger, Fondsmanager und Portfolioberater gehen dabei immer professioneller und tiefgründiger vor. Doch diese Entwicklung ist nicht risikolos.

Angebot und Nachfrage an nachhaltige Geldanlagen wachsen weiter ungebrochen. Die Anlagetrends verschieben sich. Lange Zeit dominierte die Titelauswahl über Ausschlusskriteriem. Derzeit geht der Trend mehr und mehr über zum Impact Investing. Das zeigt der aktuelle Marktbericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Das FNG ist eines der größten und bekanntesten Institute im deutschsprachigen Raum für grünes Vermögen.

Der Zustrom in nachhaltige Geldanlagen resultiert für das FNG aus mehreren Faktoren:

  • Der Gesetzgeber (allen voran die EU) treibt das Marktwachstum durch neue Regularien an
  • Das Interesse von privaten und institutionellen Anlegern wächst mit dem nachhaltigen Zeitgeist und dem Trommelfeuer der Medien
  • Fondsmanager betrachten nachhaltige Geldanlagen mehr und mehr als Mittel zur Risikoreduzierung eines Portfolios; das trifft derzeit kurioserweise insbesondere den Rohstoff-Sektor (Vermeidung von Kursverlusten bei Konzernen mit nicht-zukunftsfähigen Strategien; Vermeidung von menschengemachten Naturkatastrophen (Fischsterben etc.)

Deutschland ist ein Nachzügler

In der Schweiz liegt das Volumen nachhaltiger Geldanlagen erstmals bei über 50%. In Deutschland ist der Zufluss einiges langsamer – gerade einmal 6,4% aller Fonds und Mandate werden nachhaltig angelegt. Das ist zwar ein Plus von 35% im Vergleich zu 2019. Allerdings zeigt sich, dass die Deutschen nach wie vor seltener als die Schweizer ihr Portfolio neu ausrichten und auch weniger „frisches“ Geld investiert wird. Eventuell – darüber liegen keine Ergebnisse vor – spiegelt sich darin auch ein deutsches Misstrauen gegenüber nachhaltigen Anlagen wider.

Während in der Vergangenheit nachhaltige Geldanlagen vor allem über Ausschlusskriterien strukturiert wurden, gewinnen nun Impact Investing-Fonds und Mandate zunehmend Marktanteile. Impact Investing beschreibt eine Anlagestrategie, die darauf abzielt, einen größtmöglichen positiven Einfluss des Portfolios auf konkrete Ziele zu nehmen. Etwa CO2-Emissionen, Umweltschutz oder soziale Aspekte zu haben. 85% der vom FNG befragten Markteilnehmer (Fondsmanager, Berater, Anleger) glauben, dass dieser Ansatz vor anderen weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Impact Investing wachstumsstärkster Trend

Noch sind Impact-Produkte mit einem Marktvolumen von 16,6 Mrd. Euro ein kleines Licht im Vergleich zum Gesamtvolumen von 248,3 Mrd. Euro im Nachhaltigkeits-Markt in Deutschland. Doch mit einem Plus von 104% wachsen sie überproportional zum Gesamtmarkt. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für Österreich und die Schweiz.

Die Gefahr dieser Entwicklung liegt in der weiteren Einschränkung für Anleger. Wer nachhaltig investiert, muss auf ein kleineres Anlageuniversum zurückgreifen als die nicht-nachhaltige Konkurrenz. Impact Investing als sich neu etablierender Trend verstärkt das nun zusätzlich. Das kanalisiert immer mehr Liquidität an den Börsen in immer weniger Unternehmen.

Fazit: Bei „nachhaltigen“ Unternehmen (Wasserstoff, Solar, E-Mobilität) entstehen derzeit teilweise abenteuerliche Bewertungen. Fossile Unternehmen auf der anderen Seite drohen mehr und mehr zu Stranded Assets zu werden. Diese Übertreibungen in beide Richtungen geben Anlegern, die nah am Markt sind, Anlagechancen. Insbesondere etliche Aktien im Rohstoffsektor werden derzeit über Gebühr abgestraft.

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