Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1873
EU-Regulierung weist Internetkonzerne in die Schranken

Digital Services Act stärkt KMU und ermöglicht neue Geschäftsmodelle

Mit dem Digital Services Act will die Europäische Union eine neuartige Regulierung verwirklichen, die speziell auf die monopolisierten Digitalmärkte zugeschnitten ist. Damit verbessern sich für KMU und europäische Digitalanbieter die Chancen auf den Digitalmärkten. Neue Geschäftsmodelle entstehen.

Der Digital Services Act der EU wird die Chancen von KMU gegenüber großen Plattformbetreibern wie Amazon verbessern. Und er wird neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Der Entwurf zu dem Gesetz wurde Mitte Dezember 2020 veröffentlicht. Nun muss er zunächst das Europaparlament passieren.

Das Gesetzespaket kann in zwei bis drei Jahren in Kraft treten. Sie müssen nicht in nationales Recht umgesetzt werden, sondern werden gültiges Recht, sobald sie von der EU-Kommission beschlossen wurden. Die politischen Widerstände werden vermutlich nicht allzu groß sein. Denn die großen (US-) Digitalkonzerne, die damit reguliert werden, zahlen fast keine Steuern in der EU und bieten nur wenige Arbeitsplätze. Mit drakonischen Strafen gegen Verstöße von bis zu fünf Prozent des Umsatzes hat das Gesetz eine hohe Durchsetzungskraft.

Neuer Regulierungsansatz

Die Regulierung verfolgt einen neuen Ansatz. Sie erkennt, dass die Märkte, in denen die Internetkonzerne aktiv sind, zur Monopolisierung neigen (FB vom 5.10.20). Deshalb versucht sie, die Ausweitung des jeweiligen Monopols auf andere Märkte zu vermeiden.

Beispiele für solche Märkte sind Suchmaschinen, also Google, Betriebssysteme (Microsoft Windows), Videoplattformen (Youtube) und andere. Dazu wurden neue Regeln der Regulierung entwickelt, die von einem besonderen Komittee überwacht werden.

Onlinehändler erhalten mehr Beinfreiheit gegen Amazon

Besonders Onlinehändler erhalten dadurch mehr Spielraum gegen den Internet-Handels-Monopolisten Amazon. Die Regulierung verbietet Preisvorgaben. Die Digitalkonzerne dürfen ihre gesammelten Daten nicht zum eigenen Vorteil nutzen. Sie müssen diese, in gut zu verarbeitender Form, weitergeben. Das ermöglicht es kleinen Händlern, bei Amazon Angebote zu machen, die dazu dienen, die Kunden auf die eigene Webseite zu locken. Diese kann mit den Daten des großen Händlers optimiert werden.

Unabhängige App-Anbieter werden gestärkt

Auch digitale Unternehmen können von den Regeln profitieren. So müssen Monopolanbieter von Betriebssystemen (Google mit Android, Apple und Microsoft mit Windows) einen Zugang bieten. Eigene Services dürfen nicht bevorzugt werden.

Das wird den Markt für Apps liberalisieren. Neue Marktplätze für Apps werden entstehen, mit geringeren Nutzungsgebühren, als die 20% bis 30% der Einnahmen, die Google und Apple von den Anbietern in ihren Appstores verlangen.  

Digitalkonzerne müssen Daten bereit stellen

Weitere Chancen entstehen durch die Offenlegungspflicht der Daten. So muss die Leistungsmessung der Werbeangebote bzw. die zu einer unabhängigen Leistungsmessung nötigen Informationen etwa der Googlesuche oder bei Facebook kostenfrei öffentlich gemacht werden.

Allen Kunden, Privatpersonen wie Geschäftskunden, muss in Echtzeit Zugang zu den Daten gegeben werden, die durch ihre Nutzung entstehen. Damit können neue Anbieter entstehen, die gezielte Onlinewerbeblöcke verkaufen. Unternehmen können kurzfristig neue Angebote entwickeln, wenn ihre Produkte schnell anzupassen sind.

Fazit: Der Digital Markets Act wird europäischen Digitalunternehmen neue Möglichkeiten bieten. Die Regulierung ist sehr weitreichend, aber auch erfolgsversprechend, um die Macht der Internetmonopole aufzubrechen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Flutter Entertainment ist die Glücksspiel-Nummer 1

Flutter strebt Aktiennotiz in den USA an

Steigender Gewinn ©Eisenhans - Fotolia
Der Glücksspielmarkt wächst - und Flutter Entertainment wächst noch schneller. Nun will das Unternehmen seinen Börsensitz in die USA verlegen. Das Kalkül dahinter ist klar und dürfte Aktionäre freuen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Verschobene Parlamentswahlen in der Ukraine

Selenskyjs Amtszeit ist zu Ende

Wolodymyr Selenskyj ist nicht mehr Präsident der Ukraine - zumindest nicht mehr legitim. Denn am 21.05.2024 um Mitternacht endet seine Amtszeit. Ein neuer Präsident ist aufgrund der ausgesetzten Wahlen in der Ukraine nicht gewählt. Selenskyj bleibe damit Präsident, so die UNO. Kritiker fürchten aber, dass seine Position innerhalb der Ukraine und auf dem internationalen Parkett allmählich erodiert.
  • Fuchs plus
  • Parteien quälen sich durch die Debatten zur Kanzler-Kandidatur

Komplizierte K-Fragen

Die Union hat die K-Frage beantwortet - zumindest vorerst. Die SPD will an Scholz nicht rütteln, aber die Zweifel wachsen. Eine Entscheidung soll erst im Sommer 2025 fallen. Die Grünen müssen sich noch auf einen Kandidaten festlegen und fürchten "zerfleischende innere Debatten". Außerdem könnte es noch einen Kandidaten-Coup geben, so dass vier Parteien mit einem Kanzler-Kandidaten ins Rennen um die nächste Bundestagswahl gehen.
  • Fuchs plus
  • Kabinettsumbildung in China

Peking: Landwirtschaftsminister entlassen

In China steht schon wieder eine Minister-Entlassung bevor. Diesmal trifft es Landwirtschaftsminister Tang Rejian. Im Reich der Mitte wird gerätselt, was der Grund für die Entlassung ist - und eine Theorie macht die Runde.
Zum Seitenanfang