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BRICS wollen sich im Rohstoffhandel emanzipieren

Eigene Getreidebörse der BRICS geplant

Die BRICS-Länder planen eine eigenständige Getreidebörse. Diese Entwicklung wird derzeit von Russland forciert. Die Getreidebörse könnten den globalen Agrarhandel völlig neu organisieren. Darüber hinaus könnte die Getreidebörse nur ein erster Schritt zu einer vollständigen Emanzipation der Südländer im globalen Rohstoffhandel sein. Auch für den Dollar hätte das dann Konsequenzen.

Die BRICS-Länder wollen den globalen Getreidehandel neu ausrichten und planen dafür eine eigene Getreidebörse. Das hat die South China Morning Post gemeldet. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika beabsichtigen als große Akteure auf dem Getreidemarkt demnach, ihren Handel besser intern zu koordinieren.

BRICS planen eigene Getreidebörse

Taktgeber für die Pläne einer BRICS-Getreidebörse ist Russland. Aber auch die anderen BRICS-Länder dürften große Vorteile aus einer solchen Börse ziehen. Denn diese Staaten haben einen hohen Anteil an der Getreideproduktion und am -verbrauch. Ihr Anteil an der globalen Produktion liegt bei 42%, der Anteil am Verbrauch bei 40%. Diese Zahlen hat das russische Agrarministerium ermittelt. Hinzu kommt: Russland ist ein global bedeutender Lieferant von Düngemitteln.

Eine BRICS-Getreidebörse könnte den globalen Agrar-Handel umkrempeln. Denn die wichtigsten Getreidebörsen der Welt sind die Rohstoffbörse in Chicago (Chicago Board of Trade, CBOT) und die Agrar-Börse in Kansas City (KCBT, beide USA). Würden die BRICS einen weiteren zentralen Marktplatz etablieren, würden diese Börsen starke Konkurrenz bekommen. Dass die Planungen dafür schon fortgeschritten sind, lässt sich daraus ablesen, dass Ägypten bereits vorgeschlagen hat, ein zentrales Lager für das BRICS-Getreide zur Verfügung stellen zu wollen.

Emanzipation im globalen Rohstoffhandel

Eine BRICS-Getreidebörse könnte unterdessen nur der erste Schritt einer verstärkten Kooperation im gesamten Rohstoffhandel sein. Denn die BRICS-Länder sind auch für andere Rohstoffe global bedeutende Produzenten und Abnehmer. Auch viele neue BRICS-Mitglieder sind rohstoffreiche Länder, deren Hauptexportgüter Rohöl (z. B. Iran, Vereinigte Arabische Emirate) oder Kaffee und Ölsaaten (Äthiopien) sind. Sollte die Handelsinfrastruktur für Getreide installiert sein, dürfte es nur noch ein kleiner Schritt sein, diese auf Rohstoffe wie Öl, Gas, Gold, Platin usw. zu übertragen.

Fazit: Die Blockbildung zwischen dem Westen und dem globalen Süden schreitet fort. Der Versuch, Russlands Wirtschaft auf vielen Ebenen zu isolieren, führt zu einer verstärkten Kooperation des globalen Südens. Dessen Anteil am Welt-BIP wird ohnehin immer größer. Etablieren die BRICS die Getreidebörse dürfte das den interregionalen Handel beflügeln (FB vom 26.02.) und ist langfristig auch ein Angriff auf den US-Dollar.
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