Ernteprognosen für Weizen werden revidiert
Der Weizenpreis dürfte bald wieder einen Gang höher schalten. Denn die Zeichen einer Angebotsverknappung verdichten sich stetig. In Europa beeinträchtigen zum Ende der Winterweizenernte starke Regenfälle die Qualität der Pflanzen. In Argentinien und Australien trüben erneute Dürrephasen die Aussichten für die dortigen Weizenernten.
Die Ernte-Prognosen werden nach unten korrigiert. Die Juni-Prognose des australischen Büros für Agrarökonomie lag mit 26,2 Millionen Tonnen bereits deutlich niedriger als die vorige Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA. Im nächsten WASDE-Bericht des USDA droht angesichts der Wetteraussichten nun eine weitere deutliche Abwärtskorrektur.
Ernteprognosen sinken kontinuierlich
An der Getreidebörse in Buenos Aires hoffen Weizenhändler derweil auf Regenfälle in wichtigen Anbauregionen in der ersten Septemberhälfte. Bislang kalkuliert das USDA mit einer Steigerung der argentinischen Weizenernte um gut 5 Mio. Tonnen gegenüber der durch eine historische Dürre geplagten Vorsaison auf 17,5 Mio. Tonnen. Bleibt der erhoffte Regen aus, droht jedoch auch hier eine erhebliche Revision der Ernteerträge.
Ein weiterer Preistreiber ist, dass die Chancen auf eine Wiederbelebung des russisch-ukrainischen Getreideabkommens wieder gesunken sind. Russlands Präsident Wladimir Putin hat entsprechenden Hoffnungen eine Absage erteilt hat. Zwar gab es Gespräche zwischen Putin und dem türkischen Präsidenten Reccep Erdogan. Doch so lange die westlichen Länder den Forderungen Moskaus – unter anderem die Wiederaufnahme einer russischen Landwirtschaftsbank in das SWIFT-System und die Wiedereröffnung einer Pipeline zur Ausfuhr russischen Ammoniaks – nicht nachkommen, wird der Kreml-Chef wohl an seiner Position festhalten.