Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
4619
Im Voraus buchen

Eskalation bei Seefrachten

Die Seefrachtraten steigen rasant - Corona und China befeuern dies. Kontrakte werden gekündigt. Unternehmen müssen sich auf teure Spotraten einstellen. Wie man damit am besten umgeht, lesen Sie in unserem Beitrag.

Corona führt zu Kapazitätsengpässen auf fast allen Seefrachtrouten. Die Preise explodieren. Dies gilt insbesondere auf der wichtigen Handelsroute Fernost-Nordeuropa. Und nun verschärft Chinas Mega-Feiertag im Februar die Lage – mal wieder.

Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) bildet wöchentlich die Entwicklung der Frachtraten von Containertransporten ab, die vom größten Containerhafen der Welt – Shanghai – abgehen. Innerhalb von 6 Monaten hat sich der Indexwert verdoppelt. Die Raten für Europäische „Base Ports“ (wichtige Häfen, die transozeanische Schiffe anlaufen) sind zuletzt um über 20% gestiegen. Das berichten uns die Frachtenprüfungsspezialisten von Frachtrasch (Braunschweig). Auf der Handelsroute Fernost-Nordeuropa sei die Lage nun „eskaliert“.

Der Meistbietende darf verschiffen

Durch den zusätzlichen Effekt des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfests (12.2.2021) verzeichnet Frachtrasch einen unvorhersehbaren Anstieg der Nachfrage in Verbindung mit Leerfahrten („Blank Sailings“). Dazu stellen sich Kapazitätsverschiebungen auf andere Routen ein. Das hat zu Preissteigerungen bei kurzfristigen Raten von über 300% geführt.

Die Reedereien stellen sich auf die Situation ein. Sie kündigen Kontrakte, teilen Kapazitäten bzw. Container dem „Meistbietenden“ zu und/oder verlagern diese auf profitablere Routen (z.B. Asien - USA). Spediteure hätten die mit den Verladern getroffenen Ratenvereinbarungen aufgekündigt, heißt es. Sie bieten aktuell lediglich Spotraten an. Die Raten wurden durch diese Maßnahme binnen einer Woche teilweise verdreifacht. Weiteres Problem für Verlader und Einkäufer: Die Forderungen der Spediteure unterscheiden sich erheblich. Frachtrasch berichtet von Unterschieden von bis zu 1.000 USD für einen High-Cube-Container (45 Fuß) aus Asien. 

Neujahr: Chaos ist Programm

Frachtrasch geht davon aus, dass es auf dem Markt nicht genügend Kapazitäten geben wird, um alle produzierten Güter bis zum chinesischen Neujahrsfest zu verschiffen. Dabei ist das Chaos rund ums Fest nichts Neues. Eine Woche davor und danach geht fast nichts mehr im Land. Denn zig Millionen Arbeiter wimmeln von den Metropolen nach Hause. Die Folge: Verkehrskollaps, Transportengpässe, Verknappung von Schiffsraumkapazität ex China. Viele Reedereien, Spediteure, Start- und Landebahnbetreiber stornieren ihre Abfahrten in dieser Zeit.

Vorher buchen!

Auftraggeber sollten Transporte mindestens 4 bis 5 Wochen im Voraus buchen. So können sie eine pünktliche Lieferung ihrer Waren gewährleisten. Das rät auf Nachfrage der globale Transport- und Logistikdienstleister DSV (Bremen). Bei eiligen Sendungen werden Priority-Produkte empfohlen. Schnelle und zuverlässige Alternative zur Luft- und Seefracht sind regelmäßige Bahntransporte zwischen Europa und China.

Tools und Preisspiegel

Ohne Software lässt sich der volatile Markt nicht mehr beobachten. Frachtrasch bietet z.B. ein Tool, das den „richtigen“ Spediteur, Konsistenz der Rechnungen oder Vergleichbarkeit von Transporttarifen aufzeigt. Zusatzinfos bieten die quartalsweise erscheinenden Preisspiegel „Frachten“ von Einkäuferverband BME und Frachtrasch (Jahresabo 1.480 Euro). Inhalt: Preise (rückwärts), Marktbeobachtung, Analyse, Handlungsoptionen für alle Gebiete (Land, Luft, See).

Fazit: Die Lage in allen Transportbereichen (Land, Luft, Wasser) wird volatil und unübersichtlich bleiben. Das lässt Budgets schnell wieder zerbröseln. Ohne professionelle externe Unterstützung haben Sie schlechte Karten.

Hinweis: Ohne Software lässt sich der volatile Markt nicht mehr beobachten. Frachtrasch bietet z.B. ein Tool, das den „richtigen“ Spediteur, Konsistenz der Rechnungen oder Vergleichbarkeit von Transporttarifen aufzeigt.

Frachtrasch: https://www.frachtrasch.com

DSV: https://www.de.dsv.com/

BME-Preisspiegel: https://shop.bme.de/products/bme-preisspiegel-frachten-26782349-7cf0-4524-8811-9609e691fbf8

Shanghai Shipping Exchange (SSE) / Shanghai Containerized Freight Index (SCFI):  

https://en.sse.net.cn/indices/scfinew.jsp

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gute-Laune-Nachrichten vom 25.04.24

Beschäftigung steigt

Es gibt Anzeichen für eine sich wieder verbessernde Konjunktur im Jahresverlauf. Insgesamt stimmen viele aktuelle Wirtschaftsdaten optimistisch, dass sich die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauft stabilisieren und aus dem Tal krabbeln wird.
  • Fuchs plus
  • Zwei Vermittlungsprojekte helfen Unternehmen bei der Personalsuche

Kammern helfen beim Recruiting von Fachkräften

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) und speziell die Auslands-Handelskammern (AHK) helfen Firmen beim Recruiting von Fachkräften im Ausland. FUCHSBRIEFE haben sich im indischen Mumbai und in Düsseldorf bei den Kammer-Organisationen umgehört und nach den Vermittlungserfolgen verschiedener Projekte gefragt.
  • Fuchs plus
  • FDP-Parteitag in Berlin

FDP will Wirtschaftswende in der Ampel

Die FDP hat auf ihrem Parteitag die Quadratur des Kreises versucht. Sie hat einen 12-Punkte-Plan vorgestellt, der viele richtige Maßnahmen beinhaltet. Das Problem: Dieser Plan ist in der Ampelkoalition nicht umsetzbar. An der will die FDP aber festhalten und Erfolg mit der Ampel haben. Darum stellt sich die Frage: Ist das ein liberaler Plan für Deutschland oder nur ein Wahlkampfprogramm für die FDP?
Zum Seitenanfang