Ausflucht Eurostärke
Die Eurostärke hat den deutschen Export nicht wirklich beeinträchtigt. Mit der sich abzeichnenden Abwertung wird er sogar etwas beflügelt.
Die von etlichen Unternehmen lauthals beklagte Beeinträchtigung ihres Geschäfts durch einen „zu starken Euro“ ist kaum nachvollziehbar. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 lagen die Auftragseingänge von außerhalb der Eurozone stets und teilweise sogar deutlich über den Vorjahresbestellungen. Das Niveau des Jahres 2010 wurde zur Jahresmitte um ein Fünftel übertroffen.
Anders sieht die Entwicklung innerhalb der Eurozone aus. Es gab deutlich geringere Zuwächse, obwohl die Währung als Hinderungsgrund entfällt. Insgesamt haben die Bestellungen aus der Eurozone in Deutschland noch nicht wieder das Niveau von 2010 erreicht. Die bereits sichtbare Euroschwäche sollte den Bestellungen aus dem Ausland einen neuen Schub geben. Die Juni-Aufträge mit einem deutlichen Plus sprechen dazu Klartext: Der Export wird beflügelt. Die leichte Erholung der Bestellungen aus der Eurozone kommt dazu. Sie belegt, dass die Schwäche schwindet und deutsche Waren sich wieder besser verkaufen lassen. Die EZB berichtet zudem von einer anziehenden Kreditvergabe im Euroraum. Fazit: Von wirtschaftlicher Seite sind die Exportaussichten zur Jahresmitte 2014 besser als vor einem Jahr.