China möchte seine industrielle und energetische Effizienz mithilfe deutscher Unternehmer steigern. Es bestehe Bedarf an moderner Technologie in den Bereichen Energie und Umwelt, sagte der Botschafter der VR China, Shi Mingde, beim Tag des Deutschen Familienunternehmens in Berlin. Insbesondere auch, weil für China mit seiner großen Abhängigkeit von Energie aus Kohle (70%) eine Dekarbonisierung unmöglich sei.
Generell gehe der Trend von der verarbeitenden zur produzierenden Industrie. Wegen der geringeren Lohn- und Mietkosten in Zentral- und Nordchina ist es eine Überlegung wert, sich nicht in den teuren Ballungszentren, etwa den Küstenstädten, anzusiedeln. Momentan sind Anbieter der deutschen Zulieferindustrie für Automobile willkommen, etwa Lackierer. Sowie wegen des steigenden Umweltproblems Anbieter der Abfallwirtschaft – für Mülldeponien, Technologien der Müllentsorgung sowie für die Wasseraufbereitung.
Die Provinzregierungen sind verpflichtet, die von Peking festgelegten Ziele innerhalb von drei Jahren zu erfüllen. Die 23 Provinzen des Riesenreichs stehen also unter hohem Druck. Für interessierte Unternehmer ist es sinnvoll, sich auch gleich an diese selbst zu wenden. Schritte zur Entbürokratisierung wurden unternommen und 400 Genehmigungsverfahren abgeschafft. Zudem werden für Unternehmen günstigere Steuersätze eingeräumt.
Die neuen Visums-Bestimmungen sollen Erleichterungen bringen. Für Geschäftsreisen gibt es ab sofort wieder Visa mit der Geltungsdauer von drei bis fünf Jahren mit mehrmaliger Ein- und Ausreisemöglichkeit. Innerhalb von 48 Stunden sollen nun auch Touristen ihr gewünschtes Visum erhalten.
Fazit: China ist für Unternehmer der Zulieferindustrie für die Produktion interessant. Datenschutz, Loyalität der chinesischen Mitarbeiter vor Ort, Joint Ventures sowie das wenig transparente Ausschreibungsverfahren sind allerdings einige der Unsicherheitsfaktoren. Weiterhelfen können die Chinesische Botschaft und die Außenhandelskammern.