Wachsende Zweifel
Auch die aktuellen Wirtschaftsdaten Japans enttäuschen. Die Regierung Abe sucht derweil weiter nach der Quadratur des Kreises.
Die aktuellen Daten zu den um besonders volatile Positionen bereinigten Aufträgen der japanischen Maschinenbauer enttäuschen. Diese gingen deutlich um 9,1% zurück (Konsenserwartung +0,6%, jeweils Monatsvergleich), nachdem schon der Vormonat mit -19,5% einen kräftigen Rücksetzer sah. Das ist der tiefste Einbruch der letzten drei Jahrzehnte. Er wird durch die Bereinigung noch gemildert. Die Rohdaten zeigen sogar einen Absturz um über 30%. Offenbar haben die Analysten die Wirkung der höheren Umsatzsteuer auf die Investitionen deutlich unterschätzt. Die erwartete schnelle Erholung nach dem Schritt zum 1. April bleibt aus. Bereits der jüngste Tankan hatte mit seinen ebenfalls unter den Erwartungen liegenden Zahlen enttäuscht und Hinweise auf eine sinkende Investitionsneigung der kleineren Unternehmen geliefert. Zuvor hatten schon die Industrieproduktion und die Umsätze des Einzelhandels mit größer als erwartet ausgefallenen Rückgängen negativ überrascht. Lediglich der Einkaufsmanager-Index lag mit exakt 50 Punkten (Vormonat 49,2) leicht verbessert am Rand zum Expansionsbereich.
Fazit: Die fiskalische Konsolidierung ist mit der auf fiskalische Stimulierung des Einkommenskreislaufs setzenden Konjunkturpolitik unvereinbar. Premierminister Shinzo Abe versucht hier eine Quadratur des Kreises.