Anlagechancen in Nippon

Am Nikkei zeigt sich was passiert, wenn die Rückendeckung der Bank of Japan nachlässt. Am Dienstag fiel der japanische Börsenindex um 1,6%. Grund waren Inflationssorgen. Es wird befürchtet, dass im Sog der US-Wirtschaft und des Rohstoffbooms die Inflation auch in Japan schneller als erwartet ansteigt. Das Bemerkenswerte: Bei vorigen Kursstürzen milderte die BoJ durch ETF-Käufe die Bewegungen ab – das blieb diesmal aus. "Die Bank of Japan scheint weniger aktiv bei der Unterstützung des Marktes geworden zu sein, was die Anleger bei der Abgabe von Geboten vorsichtig macht", sagte Investmentexperte Yoshihiro Takeshige von Asahi Life Asset Management.

Währungen in den von uns prognostizierten Bahnen

Auch die Währungspaare haben das antizipiert. Wir behalten unsere JPY-Short-Empfehlungen der letzten Wochen bei. Das Paar EUR | JPY steuert im Einklang mit den steigenden Euro-Zinsen – nahezu geradlinig und wie von uns prognostiziert – auf die 135 zu. Beim Paar USD | JPY gab es trotz aktuell stagnierender US-Zinsen einen erneuten Sprung über die 109,3.

Anleger können vom langfristigen Yen-Schwäche-Szenario nicht nur über die Währungsseite verdienen. Auch die Aktien japanischer Export-Unternehmen profitieren von der Währungsschwäche im eigenen Land. Mit einem MSCI Japan ETF (Beispiel: LU 160 214 473 2) investieren Anleger auf einen Schlag in 300 Unternehmen Nippons. Zu den zehn größten Titeln gehören etwa Toyota, Sony, Mitsubishi oder Nintendo. Der ETF notiert derzeit etwa 10% unterhalb des Allzeithochs.  

Eine Mogelpackung

Das Thema Yen-Schwäche lässt sich strategisch auch mit Nippons Klimaschutz-Initiative kombinieren. Doch Vorsicht, bei den ETF-Anbietern gibt es diesbezüglich mehr Marketing als echte Nachhaltigkeit. Der Deka MSCI Japan Climate Change ESG UCITS ETF (ISIN: DE 000 ETF L31 8) beispielsweise enthält gerade einmal 10 Unternehmen weniger als sein nicht nachhaltiges Pendant (s.o.). Langfristig orientierte Anleger können diese strategische Kreuz-Überlegung bisher nur auf Einzeltitelbasis oder mit aktiv gemanagten Fonds abbilden. Möglichkeiten wären hier beispielsweise: