Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1440
Ukraine in alten Mustern

Der blockierte Präsident

Ukraine in alten Mustern. Copyright: Pixabay
Der politische Quereinsteiger Wolodymyr Selenskyj wurde vom Versprechen konsequenter Korruptionsbekämpfung ins Amt des ukrainischen Präsidenten getragen. Mittlerweile scheint er so abhängig von den Oligarchen, dass der IWF zugesagte Mittel zurückhält. Ohne durchgreifende Reformen wird die Ukraine zum "failed state". Damit geräte das Land immer tiefer in die Krise.

Die wirtschaftliche Erholung ist in der Ukraine ins Stocken geraten. Das BIP war zuletzt (2. Quartal) im Quartalsvergleich schon wieder rückläufig mit -0,8%. Eine wesentliche Ursache dürfte das Ausbleiben der zugesagten und eingeplanten Hilfen durch den IWF sein. Der hatte das im Juni letzten Jahres vereinbarte Stand-by-Programm für die Ukraine mit der Laufzeit von 18 Monaten und einem Kreditvolumen von insgesamt 5 Mrd. Dollar schon bald nach der Auszahlung der ersten Tranche (2,1 Mrd Dollar) gestoppt. Allzu dubios erschienen den Verantwortlichen in Washington die Verhältnisse in Kiew und daran scheint sich bislang nicht viel geändert zu haben. Darauf deutet die jüngste Stellungnahme von IWF-Sprecher Gerry Rice hin: Auf die Frage nach konkreten Fortschritten in den Verhandlungen mit der Kiewer Regierung verwies er lediglich auf laufende Verhandlungen mit dem ukrainischen Finanzminister Marchenko, ohne Ergebnisse nennen zu können – wie seit Monaten.

Druck auf die Notenbank als Krisenauslöser

Der IWF zog die Notbremse nachdem die dem Oligarchen Igor Kolomoiskij nahestehende Gruppierungen im Parlament die Notenbank so scharf unter Druck setzten, dass die Währungshüter öffentlich die Unabhängigkeit der Notenbank für bedroht erklärten. Der damalige Notenbankchef nahm demonstrativ seinen Hut. Die Oligarchen störten sich an einer etwas konsequenteren Inflationsbekämpfung, wobei Kolomoiskij besonderer Einfluss zugeschrieben wird. Er gilt als der zentrale Finanzier des Wahlkampfs, der Wolodymyr Selenskyj ins Präsidentenamt brachte.

Gösta Ljungman, der IWF-Vertreter in Kiew, hatte mehrfach klargestellt, dass die ausstehenden 2,9 Mrd. Dollar (sowie weitere 2,7 Mrd. Dollar aus den neuen Sonderziehungsrechten) erst dann freigegeben werden, wenn die Ukraine die Unabhängigkeit ihrer Notenbank absichert, sich das Management der öffentlichen Finanzen nachhaltig verbessert und vor allem eine effektive Korruptionsbekämpfung geschaffen wird.

Die ungebrochene Macht der Oligarchen

Die Regierung sah sich jüngst sogar gezwungen, rückständige Löhne der Bergarbeiter direkt von den Konten des Finanzministeriums zu überweisen, weil das Geld anderenfalls auf Nimmerwiedersehen in dunklen Kanälen versickert wäre. Die Oligarchen plündern das Land völlig ungeniert. Sie beherrschen nicht nur die Medien des Landes, sondern auch das Parlament. Da die internationalen Geldgeber dies nicht mehr dulden, dürfte es bald zum Schwur kommen: Entweder es gelingt Präsident Selenskyj, die Macht der Oligarchen zu brechen oder die Ukraine driftet in einen Staatsbankrott. Die Währung Hrywna (UAH) ist von diesen Entwicklungen noch wenig berührt dürfte aber bald Wirkung zeigen.

Fazit: Ukrainische Titel und Engagements soweit wie möglich abbauen. Es droht ein Staatsbankrott.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Einkaufsmanagement gezielt optimieren

Gute Stammdaten sparen 30%

Finance Management © vinnstock / Stock.adobe.com
Mit der Anreicherung von Stammdaten sind gefühlt Generationen in nahezu allen (Industrie-)Branchen beschäftigt. Aber oft werden die Stammdaten noch nicht richtig gepflegt. Dabei gibt es dafür bereits digitale Tools. Wer sie einsetzt, kann bis zu 30% sparen.
  • Fuchs plus
  • China kann gegen den Westen kaum noch aufholen

USA bleiben Innovationsweltmeister

Container in den Flaggen Chinas und der USA © narvikk / Getty Images / iStock
Die Systemkonkurrenz zwischen den USA und China fällt bei der Technologieentwicklung derzeit klar zugunsten der USA aus. Nachdem China ein starker Aufholprozess gelungen ist, hat sich der Aufholprozess zuletzt deutlich verlangsamt.
  • Fuchs plus
  • Inflation wird wieder anziehen

Finanzvorstände hoffen auf den Binnenmarkt

Flagge von Deutschland und die Entwicklung der deutschen Wirtschaft © studio v-zwoelf / Stock.adobe.com
Die Finanzvorstände deutscher Unternehmen erwarten eine stabilere Konjunktur im Jahresverlauf. Insgesamt sind die Aussichten inzwischen positiv, wenn auch nur schwach. Die Industrie ist insgesamt gespalten, je nach regionaler Abhängigkeit. Einigkeit herrscht in der Erwartung, dass die Inflation wieder anziehen wird.
Zum Seitenanfang