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Unabhängigkeit stark bedroht

Die nächste Notoperation der türkischen Notenbank

Die türkische Notenbank hat sich über die Wünsche „ihres" Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hinweggesetzt und die Zinsen ein weiteres Mal erhöht. Das Ganze gleicht einer Notoperation. Doch die Freiheit nach eigenem Gutdünken einzugreifen, schwindet.

Die türkische Notenbank greift durch. Nur drei Wochen nach dem Zinsschritt über 300 Basispunkte (Bps) hat die türkische Notenbank TBCM den zentralen Leitzins (einwöchiger Repo) um weitere 125 Bps auf 17,75% angehoben. Sie hat damit den steilen Absturz der türkischen Lira (Kurs: 5,30 je Euro) vorerst gestoppt. Die Inflationsdaten per Mai mit 12,2% zum Vorjahr oder 1,6% zum Vormonat (annualisiert 19,5% – 20%) hatten den bedrohlichen Trend unterstrichen.

Der Absturz türkischer Werte hat mittlerweile auch die Dollar-Papiere des türkischen Staates erreicht. So rentiert die Dollar-Anleihe mit Laufzeit Juni 2020 (also exakt 2 Jahre) mit 5,76%; die korrespondierenden T-Bonds liefern als Benchmark eine Rendite von 2,47%. Die Risikoprämie von 229 Basispunkten auf diese Laufzeit sind ein klares Misstrauensvotum gegen die Zahlungsfähigkeit der Regierung Erdogan. Es findet sich jetzt auch an der Börse wieder. Der Index ISE-100 ist seit dem 1. Februar um fast 20% eingebrochen. Hinzu kommen noch einmal etwa 6,5% Währungsverlust.

Insbesondere die politischen Aussichten sprechen für eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Denn trotz des Einbruchs der Währung ist die Bestätigung von Präsident Recep Tayyip Erdogan und seiner AKP-Regierung in den kommenden Wahlen wahrscheinlich. Erdogan hatte kaum verhüllt den direkten Durchgriff der Regierung auf die Zinspolitik der Notenbank angedroht, um Zinserhöhungen im Vorfeld der Wahlen zu verhindern. Mit den erweiterten Kompetenzen des Präsidenten auf Basis der neuen Verfassung, droht genau dies zur ständigen Praxis in der Türkei zu werden. Dann aber wird sich die Notenbank kaum noch wehren (können).

Fazit: Es spricht alles für eine Fortsetzung des Abwärtstrends der türkischen Märkte. Selbst für eine Strategie „buy on bad news" ist es noch zu früh.

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