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Türkische Lira im freien Fall

Erdogan treibt die Abwertung der Lira voran

Die türkische Lira hat gerade ein neues Allzeittief zu Euro und Dollar erreicht. Dazu braucht es keine eigenen Ursachen mehr, nur noch Anlässe. Präsident Erdogan hat das Vertrauen in die Währung so weit zerstört, dass eine Besserung nur noch denkbar ist, wenn er abtritt. Das aber ist nicht in Sicht.

Die Türkische Lira stürzt im freien Fall ab. Sie hat gerade einen neuen absoluten Tiefststand gegenüber Euro und Dollar erreicht (EUR|TRY 10,28). Charttechnisch gibt es fürs Erste keinen Halt mehr. 

Den Anlass für den erneuten Kursrutsch lieferten offenbar die überraschend hohen Inflationsdaten aus den USA. Mit 4,2% übertrafen sie klar die Erwartungen (Konsens 3,6%). Zudem lag auch die Kernrate mit 3% deutlich über den erwarteten 2,3%. Das liefert Stoff für eine Revision der Zinserwartungen: Sollten die nächsten Daten diesen Trend bestätigen, werden die US-Zinsen wohl schneller steigen als bislang angenommen.

Rückkopplung von der Abwertung zur Inflation

Das bringt die Lira und die türkische Notenbank TCMB in eine unhaltbare Lage. Niemand rechnet damit, dass Präsident Erdogan den Währungshütern in Ankara irgendwelchen Spielraum für Zinserhöhungen einräumt. Doch allein damit könnte dem zusätzlichen Druck auf die Lira von der Zinsseite her begegnet werden.

Die Lira wird also weiter abwerten und in eine Rückkopplungsschleife geraten. Der sinkende Außenwert treibt die Inflationsrate an, weil Importe immer teurer werden. Das wiederum schafft zusätzlichen Abwertungsdruck auf die Lira. Die Spirale dreht sich eine Runde weiter.

Misstrauen in den Präsidenten

Das grundlegende Misstrauen in die ignorante Politik des türkischen Präsidenten verstärkt den selbsttragenden Abwertungstrend. Durchbrechen ließe sich dieser Teufelskreis nur mit einer glaubwürdigen Straffung der Geldpolitik. Genau das aber verhindert der selbst ernannte Wirtschafts- und Währungsexperte im Präsidentenpalast. Erdogan hält bekanntermaßen hohe Zinsen für die wahre Ursache der Inflation.

Solange Erdogan nach Gutdünken die „unabhängigen“ Währungshüter austauschen kann, wird die Ursache des Misstrauens gegenüber der Lira bestehen bleiben. Für die Abwertungsschübe sind künftig nur noch Anlässe nötig. Denn niemand glaubt, dass den Währungshütern eine rationale Zinspolitik erlaubt werden könnte.

Fazit: Solange Erdogan in der Türkei regiert, wird die Lira weiter fallen. Es sind allenfalls Pausen mit kleinen Erholungen denkbar. Daher: EUR|TRY kaufen.

Empfehlung: Sowohl zur spekulativen Anlage als auch zur Absicherung von Lira-Positionen kann das endlos laufende Lira-Euro-Zertifikat der DZ Bank (DE 000 DZC 5ZP 6) mit dem Basispreis (rund) 7,6 Lira je Euro (gleichzeitig Knockout) nützlich sein.

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