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Euro-Abwärtstrend verfestigt sich

EZB könnte im Juli für ein Strohfeuer sorgen

Der Euro wird gerade so weich wie Pudding. Die Parität gegenüber dem US-Dollar ist greifbar. Gegen den Franken ist der Euro sogar schon darunter gefallen. Die Achillesferse der Gemeinschaftswährung ist die Unklarheit darüber, wie die "Geldhüter" in der EZB agieren werden. Sie lavieren zwischen Inflationsbekämpfung und Rezessionssorgen - und lassen den Wert des Euro abfackeln.
Der Euro erleidet seinen nächsten Schwächeanfall. Je virulenter die Energie-Unsicherheit wird, desto stärker wird auch die Gemeinschaftswährung in Mitleidenschaft gezogen. Die Rezessionssorgen für die Euro-Zone wachsen. Schließlich ist derzeit nicht klar, wie lange und wie viel Gas Russland noch durch die in Wartung befindliche Pipeline Nordstream 1 nach Europa und Deutschland transportieren wird. 

Energiekrise wird zum Konjunktur-Killer

Die Energiekrise schlägt inzwischen auch mit voller Wucht auf die Verbraucher durch. Mit der Aussicht auf erhebliche Strom- und vor allem Gas-Nachzahlungen treten die Verbraucher voll auf die Bremse. Das GfK-Konsumklima ist im Juni massiv eingebrochen. Es ist in einem tiefen Rutsch sogar unter den Tiefstand der Corona-Krise von März 2020 gefallen. In den vergangenen 30 Jahren hat es einen solch starken Rückgang des Konsumklimas noch nie gegeben. 

Die Sparquote hat sich von ihrem hohen Corona-Niveau wieder stabilisiert, der Konsum liegt aber noch immer unter diesem Niveau. "Die Menschen nutzen die nicht gesparten Mittel, um die beträchtlich gestiegenen Preise zu bezahlen", so die Commerzbank. Das ist kein gutes Ohmen für den privaten Verbrauch, der gerade noch Hoffnungsträger der Konjunkturerholung in Euro-Land war.

Alles hängt von den Gaslieferungen ab

Die alles entscheidende Frage ist, ob Russland nach den turnusmäßigen Wartungsarbeiten an Nordstream 1 wieder Gas liefert. Bleibt das Gas aus, dann ist das Risiko einer Gasmangellage - und damit einer tiefen Rezession - nicht unbeträchtlich. Denn es ist dann durchaus wahrscheinlich, dass etliche Unternehmen ihre Produktion drosseln oder einstellen müssen. 

Ein besonderer Fokus liegt in diesem Umfeld auf der EZB. Die wird im Juli über die Leitzinsen entscheiden. FUCHS-Devisen halten es für möglich, dass die EZB die Zinsen sogar um 50 Basispunkte anheben wird. Denn etliche Ratsmitglieder sind mit dem Inflationsausblick "total unzufrieden" und meinen (endlich), den Anstieg beherzter bremsen zu müssen (akt. Inflationsrate Euro-Zone: 8,6%). 

Was bringt das neuen Anti-Fragmentierungsinstrument?

Parallel dazu baldowern die Währungshüter ein "neues Kriseninstrument aus", das den starken Anstieg der Renditen in den hoch verschuldeten Ländern abfedern soll (Anti-Fragmentierung). Wie ein solches Programm aussehen soll, ist derzeit noch nicht erkennbar. Wir können uns aber vorstellen, dass die EZB wie so oft laviert. Sie könnte die Zinsen also stärker anheben als die Mainstream-Erwartung (25 BP) und zugleich ein Anti-Fragmentierungsprogramm platzieren, dass über Käufe die Anleiherenditen zügelt. 

Was der Markt daraus machen wird, ist nicht recht vorhersehbar. Vermutlich wird das den Euro kurzfristig stützen, da die Gefahr einer neuen Euro-Krise zunächst geringer erscheint. Mittel- und langfristig wird der Euro dennoch schwächeln, denn der innere Wert würde durch derartige Maßnahmen weiter geschwächt. Überlagert wird das noch durch das Szenario einer möglichen Energiekrise in Europa (Rezessions-Risiko). Tritt dieser Fall ein, dürfte der Euro sogar noch massiv unter Druck kommen. Denn dann wird die Fed auf ihrem Straffungskurs der EZB - die dann sehr zögerlich sein wird - davoneilen.  
Fazit: Der Euro bleibt angeschlagen, ist allerdings schon weit gefallen. Nahe der Parität zum Dollar rechnen wir mit einem Innehalten der Abwärtsbewegung. Von hier aus könnte es in einer technischen Gegenbewegung sogar wieder nach oben gehen. Das wäre aber nur eine Korrektur im Abwärtstrend. Der Franken dürfte gegenüber dem Euro als klassischer Fluchthafen sogar noch stärker sein als der Dollar. Sogar der Yuan legt vor dem Hintergrund einer möglichen Öffnungsperspektive kräftig zu.
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