Das Tableau zeigt wenige Änderungen. Die Commerzbank hat die Zinsschätzungen für die Eurozone zurückgenommen und den Anstiegspfad flacher angesetzt. Korrekturen gab es beim Yen: Goldman Sachs schwächte seine starke Einschätzung des Yen ab. Die HSH-Nordbank setzte ihre schwache Einschätzung herauf. Auch aus den kleinen Veränderungen ergeben sich beachtenswerte Bewegungen. Nimmt man das arithmetische Mittel der Dollarprognosen, wird der Greenback auf längere Sicht die 1,30 nicht mehr unterschreiten. Auf 12 Monate ergibt sich ein Wert von 1,302 Dollar je Euro. Im kurzen Horizont auf 3 Monate rechnet keine Bank mehr mit Kursen unter 1,30. Noch vor wenigen Wochen schien klar, dass der Dollar im Verlauf der begonnenen geldpolitischen Straffung in den USA zulegen würde. Die auch für Euroland erkennbare Erholung und die politischen Risiken in den USA spielen dafür offenbar eine Rolle. Die vorliegenden Prognosen spiegeln die Hoffnung auf eine Erholung im laufenden Jahr. Markantere Aussagen wird es wohl erst im Zuge der Frühjahrsprognosen der Konjunkturforschungsinstitute, des Sachverständigenrats oder des IWF geben. Zu den wichtigen Punkten dürfte dann eine Abschätzung gehören, welche Konsequenzen der neue Zinstrend für die Emerging Markets hat. Von ihnen gingen seit 2009 die wichtigsten Impulse für die Weltwirtschaft aus. Fallen diese weg, würde die globale Konjunktur massiv gebremst.
Fazit: Aus den Problemen in der Türkei, Südafrika, Indien oder Brasilien droht eine regelrechte Finanzkrise zu werden. Der könnte damit einhergehende Auftrieb der Risikoprämien ähnlich desaströs in die Bilanzen von Unternehmen und privaten Haushalten schlagen wie während der Hypothekenkrise.