Renditerutsch in USA
US-Staatsanleihen haben quasi über Nacht kräftig Federn gelassen. Der Zins für die Zehnjährigen beträgt heute Morgen 1,582%. Vor einem Monat bezahlte das Schatzamt noch 1,65%. Die Renditekurve bewegt sich ab 7 Jahren nach unten.
Der Grund sind wieder verstärkte Käufe aus Asien. Starke japanisch Hände (Versicherer, Pensionsfonds) hatten zum Ende ihres Geschäftsjahrs am 31.3. die Schaufenster aufgehübscht und US-Anleihen verkauft. Jetzt gehen sie wieder an den Markt.
Übergangsmonat April
Der April gilt traditionell als "Übergangsmonat". Der Rückwärts-Trend dürfte angesichts der starken US-Wirtschaftsdaten aber im Mai wieder drehen. Seit Oktober nimmt der Inflationsdruck beständig zu.
Der Arbeitsmarkt ist in Gang gekommen. Im März kamen 917.000 Stellen hinzu. Die Arbeitslosenquote ist inzwischen auf 6,0% zurückgegangen. Zwar ist das immer noch nicht Vorkrisenniveau – um dahin zu kommen, müssten die US-Unternehmen weitere 8,4 Mio. Beschäftigungsverhältnisse schaffen. Aber die gewaltigen Ausgabenprogramme dürften hier für eine fortgesetzte Dynamik sorgen. Auch der US-Aktienmarkt wird weiter Gelder aus dem Ausland anziehen.
Industrie auf stabilem Wachstumspfad
Auch die Industrieproduktion zieht an, wenn auch nur moderat (+1,4% im März). Das zeigt aber eine Rückkehr zur Normalität an und sollte ebenfalls den Dollar stützen. Zumal für die kommenden Monate wieder mit stärkeren Produktionszuwächsen gerechnet wird.
Fazit: US-Staatsanleihen sind bei den derzeitigen Renditen nicht attraktiv und bergen das Risiko von Kursverlusten. Das kann auch ein Dollar, der weiterhin Potenzial hat, unter Chance-Risiko-Verhältnissen nicht kompensieren.