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Rezessions-Risiken in Europa steigen

Schwaches zweites Halbjahr voraus

Stapel aus Euro-Münzen. © weyo / Fotolia
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone kühlen sich merklich ab, deuten immer klarer auf eine Rezession hin. Zugleich zieht die Inflation weiter an und die Erwartungen mancher Marktteilnehmer klettern allmählich in Richtung 10%. In dem Umfeld versucht die EZB, weiter mit ihrer Politik zu lavieren. Diese Inkonsequenz wird für den Euro teuer werden.
In der Eurozone knirscht es immer stärker. Insbesondere das Konjunkturbild trübt sich spürbar ein. Darauf deuten die aktuellsten Zahlen von Goldman Sachs hin. Denen zufolge stürzen die Einkaufsmanager-Indizes und die Auftragseingänge steil ab. Die Resilienz, die die Wirtschaft im ersten und zweiten Quartal noch an den Tag gelegt hat und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges noch abfedern konnte, wird sich im zweiten Halbjahr so nicht zeigen. In den kommenden Monaten wird sich das Wachstum deutlich abschwächen.

Doppeltes Dilemma für die EZB

Für die "Euro-Geldhüter" wird das zu einem Riesen-Problem. Denn die Zentralbanker haben gerade erst die Zinswende eingeleitet. Mehr noch: Sie stehen wegen des anhaltend hohen Inflationsdrucks unter Zugzwang, doch schneller zu agieren als zunächst gedacht. Darauf hat die Bundesbank-Vorständin Sabine Mauderer beim Tag der Industrie in Berlin nochmal hingewiesen. Sie meint, dass die EZB im Jahresverlauf deutlich zügiger werden dürfte. Das passt so gar nicht zur Konjunkturentwicklung.

Die EZB steckt in einem doppelten Dilemma. Sie muss die Inflation (akt. 8,1%, Erwartung GS: 9,4%) bremsen. Die wird aber absehbar aufgrund der geringeren Gaslieferungen aus Russland und der Zweitrundeneffekte bei den Löhnen (Stichwort IG-Metall, Abschluss Stahl +6,5%, Forderung Metaller: 8%) noch heftiger anziehen. Die EZB muss ihre Gangart also beschleunigen, um von der Inflation nicht noch weiter abgehängt zu werden.

Der Euro wird nach unten durchgereicht

Auf der anderen Seite wollen die Währungshüter ein "neues Instrument" entwickeln, um den starken Renditeanstieg der finanzschwachen Südländer auszubremsen. Zwar ist noch nicht klar, was die EZB "aushecken" wird. Der Markt hat aber längst verstanden, dass die Südländer-Anleihen eine neue Rückendeckung bekommen, die aber den Euro schwächen wird. 

Sichtbar wird das am deutlichsten in EUR|CHF, denn der Euro steht weiter unter Druck. Das umso mehr, da die SNB die Zinsen bereits erhöht hat und nun zum Vorläufer der EZB geworden ist. Aber auch gegenüber dem GPB wird die Euro-Schwäche sichtbar. Denn obwohl die Inflation in UK auf 9,1% (40-Jahreshoch) gestiegen ist, lässt sich das Pfund vom Euro nicht weiter zurückdrängen. Auch der USD wird weiter angeschoben. Immerhin wird in den USA darüber spekuliert, ob der nächste Zinsschritt schon 100 Basispunkte groß werden könnte. 
Fazit: Europa ist konjunkturell und geldpolitisch in der Falle. Die Konjunktur schwächelt, die Rezessions-Risiken steigen, der schwache Euro importiert Inflation und die EZB kommt unter Zugzwang. Genau den will sie aber aus Rücksicht auf die Südländer nicht umsetzen. Das wird sich im fallenden Wert des Euro ausdrücken.
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