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Währungen aus der Region Asien

Stabil bis nachgebend

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Korea, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Die neue Lokomotive

Indien dürfte seinen starken Wachstumstrend mit über 7% für die nächsten Jahre beibehalten. Zuletzt waren es 7,3% für das 4. Quartal. Für diesen Spurt gibt es eine erkennbare Grundlage. Der indischen Finanzpolitik ist es seit Mitte der 90er Jahre gelungen, eine komplementäre Beziehung zwischen privaten und staatlichen Investitionen herzustellen („crowding in“) – beides ergänzt sich. Dies hat der IWF in einer Studie herausgearbeitet. In den Jahrzehnten davor war dagegen eine klar substitutive Beziehung erkennbar gewesen. Sie hatte zur Verdrängung privater Investitionen durch staatliche geführt („crowding out“). Dieser positive Trend soll durch ein Programm zur Unterstützung von Neugründungen weiter gefestigt werden. Die Regierung plant vereinfachte, schnelle Gründungen sowie ein umfangreiches Garantieprogramm, mit dem Gründern der Zugang zu Krediten erleichtert werden soll. Die Währungshüter der RBI werden auf absehbare Zeit kaum Gründe zum Handeln sehen und daher bis zum Herbstanfang die Zinsen unverändert lassen.

Fazit: Die Rupie wird im Wesentlichen stabil bleiben und allenfalls leicht nachgeben.

Konjunktur weiter schwach

Koreas Konjunktur kühlt zusehends ab. Die Exporte sind schon seit Längerem schwach. Das Wachstum stützte sich auf die Binnennachfrage. Die nötigen Impulse entstehen aus der guten Beschäftigungsentwicklung. Sie schafft durch zusätzliche Arbeitsplätze Einkommen, die sich im Konsum niederschlagen. Im Gefolge dieser Erholung hat auch die Inflation leicht auf zuletzt 1,3% nach 0,8% im Vormonat angezogen. Allerdings scheint dieser positive Trend abzureißen: Die Industrieproduktion war zum Jahresanfang rückläufig (-1,5% zum Vormonat). Das gilt ebenso für die Kapazitätsauslastung. Gleichzeitig verschlechterte sich die Stimmung der Konsumenten. Die Umsätze der Einzelhändler waren rückläufig. Der erkennbare Rückgang der Wachstumsraten auf zuletzt 0,6% im 4. Quartal nach 1,3% (jeweils zum Vorquartal) dürfte sich fortsetzen.

Fazit: Wir erwarten schwächeres Wachstum und eine monetäre Lockerung. Das wird zu einem schwächeren Won führen.

Geringeres Wachstum

Bereits zum Jahresende hin ließ das Wachstumstempo in Malaysia nach. Das 4. Quartal brachte noch aufs Gesamtjahr hochgerechnete 4,5%. Das ist gegenüber dem zurückliegenden Gesamtjahr mit 5% und 2014 mit 6% ein deutlicher Rückgang. Neben den schwächeren Exporten macht sich die schlechte Stimmung bemerkbar. Sie wird greifbar anhand des entsprechenden Indikators der amtlichen Statistik. Dieser erfasst die aktuelle Lage und die Erwartungen für die nächsten Monate. Die aktuell negativen Werte deuten auf weiteren Wachstumsrückgang. Dahinter dürfte das mangelnde Vertrauen in die Regierung des allzu offenkundig korrupten Regierungschefs Najib Razak stehen. Dessen Machenschaften sind zur Belastung für die Währung und das Standing Malaysias auf den internationalen Märkten geworden. Die Währungshüter werden dem aber kaum mit Zinssenkungen begegnen. Denn dies könnte den Ringgit weiter schwächen. Das würde die mit zuletzt 3,7% ohnedies bereits leicht über dem Ziel liegende Geldentwertung weiter antreiben.

Fazit: Der Ringgit wird schwächer werden.

Budgetmotor

Das Wachstum Thailands bleibt mit zuletzt 2,8% im regionalen Vergleich schwach. Die von den Militärs verursachte Unsicherheit bremst die privaten Ausgaben. Da auch der Export mangels Nachfrage im Ausland kaum Anstöße liefert, dürfte sich dieser schwache Trend fortsetzen. Erkennbare Impulse kommen aus den stärkeren Staatsausgaben. Das Defizit im Budget wächst. Problematisch bleibt bislang allerdings die Umsetzung. Es gelingt den uniformierten Machthabern noch immer nicht, die Ausgabenprogramme einfach umzusetzen. Das dürfte nicht zuletzt der wachsenden Korruption im neuen Regierungsapparat geschuldet sein. Angesichts der Wachstumsschwäche und einer Inflation von zuletzt -0,9% wächst die Erwartung neuer Zinssenkungen durch die Notenbank. Das wird den Baht schwächen.

Fazit: Wir erwarten einen schwächer werdenden Baht.   

Große Pläne

Die Regierung hat gerade ihren 5-Jahres-Plan bis 2020 vorgelegt. Dieser sieht einen Wachstumspfad um 6,5% bis 7% jährlich vor. Die gesamten Investitionen sollen etwa 34% des BIP erreichen. Etwa die Hälfte soll durch die privaten Unternehmen getätigt werden. Unterdessen wird der diesjährige Parteikongress vorbereitet, auf dem die zu den USA orientierte Fraktion dominieren wird. Sie wird vom aktuellen Regierungschef Nguyen Tan Dung geführt. Er ist offenbar auch zum Nachfolger des bisherigen Parteichefs Nguyen Phu Trong auserkoren. Damit steigen die Chancen auf eine reformorientierte Politik, die den Wachstumskurs fortsetzen und die erreichten Stabilisierungserfolge (Inflation zuletzt 1,8%) sichern würde.

Fazit: Der Dong dürfte sich angesichts der positiven Trends auf dem aktuellen Niveau stabilisieren.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR74,627575neutral
3m-Zins8,268,208,20
KoreaKRW1.3291.3401.350neutral
3m-Zins1,531,301,27
MalaysiaMYR4,544,604,65neutral
3m-Zins3,733,703,70
Thailand
THB3939,8040,50neutral
3m-Zins1,611,271,10
Vietnam
VND24.82024.50024.500neutral
3m-Zins5,125,105,10
  • INR: Die Rupie profitiert vom positiven Grundtrend Indiens.

  • KRW: Aufkommende Spekulationen über weitere Lockerungen schwächen denWon.

  • MYR: Die Korruption und die schwache Konjunktur belasten den Ringgit.

  • THB: Der Baht leidet unter dem schwachen Konjunkturtrend, der zumindest teilweise von den Militärs verursacht wird. 

  • VND: Der Dong dürfte von der stärkeren Orientierung in Richtung USA profitieren.

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