Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2339
Schuldnerposition verschlechtert sich rapide

Türkei vor der nächsten Finanzkrise

Die türkischen Strände sind leer, Tourismus bleibt aus. Das verschlechtert die wirtschaftliche Situation der Türkei. Copyright: Pixabay
Die türkischen Finanzmärkte stehen schon wieder unter Druck. Währung und Aktienkurse fallen. Hintergrund ist unverändert die untragbar expansive Wirtschaftspolitik.

Die türkische Lira ist wieder stark unter Druck geraten. Sie hat die in der akuten Krise vom Sommer 2018 noch gehaltene Marke 7 Lira/Dollar durchbrochen. EUR|TRY aktuell: 7,71. Zum Euro hat die Lira damit seit Ende Februar rund 13% abgewertet. Angesichts der hohen Währungsschulden der türkischen Unternehmen ist das eine weitere schwere Belastung. Die anstehenden Fälligkeiten der Auslandsschulden des privaten Sektors mit 44,5 Mrd. Dollar bis Jahresende könnten sich als zu schwerer Brocken erweisen. Denn natürlich werden diese Beträge nicht voll getilgt. Sie müssen vielmehr größtenteils zu den aktuellen Konditionen refinanziert werden. Die Verluste an Eigenkapital durch die verschlechterten Währungsparitäten werden damit in den Bilanzen festgeschrieben.

Die Position der türkischen Schuldner verschlechtert sich daher rapide. Hinzu kommt die seit Jahresanfang wieder defizitäre Leistungsbilanz und die Aussicht auf eine Corona-bedingt schwache Saison für den Tourismus. Unterm Strich steht zusätzlichen Finanzierungsbedarf für die Türkei der nicht ohne weiteres bewältigt werden kann. Denn im Hintergrund steht unverändert eine übermäßig stark auf Expansion ausgerichteten Geldpolitik. Mit Leitzinsen (8,75%) unter der aktuellen Inflationsrate (10,9%). Die Inflation tendiert zudem schon wieder nach oben. Die jüngsten drei Monatsraten lauten offiziell 0,35%, - 0,57%, - 0,85%.

Fazit: Der Absturz der Börsenkurse um 25% im März hat gezeigt, wie groß das Misstrauen der Investoren gegenüber der türkischen Wirtschaftspolitik wieder geworden ist. Genau diese Investoren müssen aber überzeugt werden, um die anstehende Refinanzierung der Auslandsschulden zu stemmen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang