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Wieder ein Wechsel an der Spitze der Notenbank

Türkische Lira auf der Suche nach dem Boden

In der Türkei wurde erneut der Notenbank-Chef ersetzt. Die exorbitant hohe Inflation ist damit aber noch nicht gebannt. Zumal es erhebliche Zweifel an den statistischen Angaben zur Inflationsrate gibt. Im Januar lag die Inflationsrate offiziell bei 64,9% (nach 64,8% im Dezember). Dennoch sehen FUCHS-Devisen wieder erste Anlagechancen und für die Lira einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

Der Wechsel an der Spitze der Notenbank verunsichert die Märkte. Zentralbankchefin Hafize Gaye Erkan war wegen Korruptionsvorwürfen - die sie allerdings bestreitet - zurückgetreten. Die international erfahrene Finanzexpertin galt vielen Ökonomen und Marktbeobachtern als Hoffnungsbringerin im Kampf gegen die hohe Inflation in dem Land, hatte die türkische Zentralbank unter ihrer Ägide doch eine beispiellose Kehrtwende vollzogen: Seit Juni vergangenen Jahres hob Erkan die Leitzinsen von 8,5% auf 45% an.

Wechsel an der Zentralbank-Spitze

Nachfolger als Notenbank-Chef ist Fatih Karahan. Der machte - wie auch Erkan selbst - in den USA Karriere, stieg beim Online-Riesen Amazon zum Chefökonom auf und war zudem zehn Jahre lang für die Federal Reserve Bank of New York tätig. Ob der Boden für die Lira nun erreicht ist, bleibt abzuwarten. Aber zumindest nach offiziellen Zahlen liegt die Inflation noch ein Stück vom Monatshochs bei mehr als 85% entfernt.

In der Lira dürfte bereits extrem viel eingepreist sein. Die restriktiven Maßnahmen der Notenbank erhöhen die Chancen darauf, dass die Lira nun nicht weiter abschmiert. Investoren können vorsichtig beginnen, nach Chancen Ausschau zu halten.

Anleihen mit hohen Kupons

Wer Kupons bevorzugt, findet Anlagemöglichkeiten bei supranationalen Emittenten. Die EBRD offeriert ein Papier, das noch bis Januar 2027 läuft (Kupon 25%). Die Rendite liegt wegen des Kurses von 90% bei 30,48% bis zum Laufzeitende (WKN A3K05W). 

Wer länger Zeit hat, wird bei JP Morgan fündig. Deren Zerobond mit der WKN JP2UYA läuft noch bis Juni 2032 und wird mit einem Kurs von 15,5% angeboten. Die Rendite bis zum Laufzeitende liegt damit bei 25,5%.

Aktienfonds mit Potenzial

Anleger mit Fokus auf Aktien, sollten auf Fonds setzen. Ishares bietet mit seinem physisch replizierten ETF (WKN A0LEW5) auf den MSCI Turkey ein Investment in die 18 wichtigsten Dividendenpapiere am Bosporus. Bei halbjährlicher Ausschüttung liegt deren Rendite bei 3,15% (TER 0,74% p.a.). Die mit Abstand wichtigsten Sektoren sind Industriewerte mit einer Gewichtung von 30,3% und Finanztitel mit 25,2%. 

Wer einen aktiven Fonds mit anderer Sektorenallokation wünscht, findet diese im BNP Paribas Turkey Equity. Die ausschüttende Variante (WKN A1T80F) weist laufende Kosten in Höhe von 1,23% p.a. auf und eine Ausschüttung von 1,2%. Mit 27% ist der Finanzsektor der wichtigste. Die Aktie des Mobilfunkwertes Turkcell ist die größte Position mit 9,6%.

Einzelwerte meist als ADRs

Die zweigrößte Bank des Landes Türkiye Garantie Bankasi wird hierzulande als ADR (WKN 909386) gehandelt und ist mit knapp 86% im Eigentum der spanischen BBVA. Das Unternehmen ist für dieses Jahr mit einem KGV von 3,2 bewertet und stellt 4,7% Dividende in Aussicht. Das Kurs-Buch-Verhältnis liegt bei 0,9.

Fazit. Die Skepsis der Investoren ist verständlich. Die Bewertung türkischer Vermögenswerte für ausländische Investoren ist aber allein durch den Währungsabschlag so niedrig geworden, dass wir wieder Chancen sehen. Ein schrittweiser Einstieg ist aussichtsreich. Das Chancen-Risiko-Verhältnis rechtfertigt eine Beimischung im Portfolio.
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