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G7-Staaten und Großunternehmen profitieren von der Inflation

Weltweit sinkt die Verschuldung kräftig

Symbolbild Inflation. © Jürgen Fälchle / Fotolia
Die Staaten sanieren sich zulasten der Verbraucher. Das zeigt der globale Schuldenstandsmonitor des Institutes of International Finance, eine Lobbyorganisation der Finanzindustrie, in der alle wichtigen Finanzinstitute weltweit versammelt sind. Doch es gibt einige Verwerfungen auf den Kapitalmärkten. Ungemütlich wird es für Unternehmen und Gutverdiener.

Die weltweite Verschuldung ist deutlich auf dem Rückmarsch. Inflation und höhere Zinsen zeigen ihre Wirkung auf den internationalen Kapitalmärkten. Die globale Verschuldung ging laut Institute of International Finance (IIF) im 3. Quartal auf etwa 290 Billionen USD zurück. Die globale Schuldenquote beträgt somit 343% vom Welt-Sozialprodukt. Das sind immerhin 20%-Punkte unter dem Höchststand im 1. Quartal 2021.

Die Folge: Die Ausgabe von Schuldentiteln verlangsamt sich deutlich. Die USA waren das einzige Land in der jüngsten IIF-Stichprobe, das im 3. Quartal einen Anstieg der Gesamtverschuldung verzeichnete. Unter den Schwellenländern meldeten China, Korea und Russland die stärksten Rückgänge.

Ausgabe von Staatsanleihen steigt 2023 wieder an

Allerdings: 2023 dürfte die Ausgabe von Staatsanleihen wieder ansteigen. Der Wachstumseinbruch wird dazu führen, dass die Regierungen über neue schuldenfinanzierte Staatsprogramme das Wachstum ankurbeln werden. Damit kommt vor allem die EZB weiter in die Klemme. Denn mit steigender Schuldenquote nimmt zugleich die Anfälligkeit der Euro-Südschiene für Zinssteigerungen weiter zu. Die Staatsschuldendienstkosten in den G7-Ländern, den Schwellenländern Europas und Subsahara-Afrika werden in die Höhe schnellen.

Des einen Freud, des andern Leid

Groß gewinnt, Klein verliert. Während die G-7-Staaten und auch Großkonzerne mit ihrer Preissetzungsmacht von der Inflation profitieren, leiden viele Frontier Markets, KMU und Haushalte mit geringem Einkommen unter der Situation. Die Schuldenquote der Schwellenländer ist wieder auf ihrem Allzeithoch von 254% angekommen. 

Einerseits hat sich die Ausweitung der Risikoaufschläge in den vergangenen Wochen abgeschwächt. Andererseits liegt der Median der Rendite-Spreads rund 400 Basispunkte höher als vor einem Jahr. Der Anstieg der Spreads bei Schuldnern mit Investment-Grade-Rating war deutlich geringer – obwohl an den Märkten für Staatsanleihen im Euro-Währungsgebiet erneut Bedenken aufgetaucht sind.

Der starke Dollar schmerzt viele Emittenten

Viele Länder werden Schwierigkeiten haben, die benötigte Klimafinanzierung zu beschaffen. Und der starke US-Dollar hat die Schuldendienstkapazität vieler Nichtbanken-Kreditnehmer in reifen Märkten erheblich geschwächt. Zwar haben in den Schwellenländern viele Kreditnehmer ihre Abhängigkeit vom USD zuletzt erfolgreich reduziert. Allerdings befinden sich die auf USD lautenden Schulden in Lateinamerika und Afrika immer noch auf einem hohen Niveau. Dadurch sind viele Länder stark den Schwankungen an den Devisenmärkten ausgesetzt.

Fazit: Die Situation wird die Umverteilungsbemühungen der Regierungen in den G7-Staaten weiter anstacheln. Die Steuerdiskussion für höhere Einkommen wird Fahrt aufnehmen. Gerade Personengesellschaften (in Deutschland) sollten sich mit Blick auf 2024 auf höhere Steuern und Abgaben vorbereiten.
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