Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2733
Geldpolitik

Vom Falken-Turm zum Taubenschlag

Die EZB hält an Geldschöpfung und Niedrigzinsen fest.
Die EZB hat heute die Details zur Modifikation ihrer geldpolitischen Strategie bekannt gegeben. Preisstabilität wird erneut neu definiert. Darin zeigt sich der mindestens indirekt der Einfluss der Politik.

Die Geldpolitik folgt der Politik. Das Regime wird immer mehr zugunsten der (staatlichen) Schuldner und zulasten der Gläubiger ausgebaut.

Heute hat die EZB ihre geldpolitischen Ziele neu fixiert. Künftig wird Preisstabilität bei einem symmetrischen mittelfristigen Ziel von 2% für die Gesamtinflation gesehen. Allerdings will die EZB den Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum, die derzeit nicht im Verbraucherpreiskorb enthalten sind, mehr Aufmerksamkeit schenken. Zugleich kommt ein „grüner Impuls“ hinzu: Die Risiken des Klimawandels werden bei den Ankäufen von Vermögenswerten und möglicherweise bei der Annahme von Sicherheiten berücksichtigt. Dass das zu größerer Transparenz der Geldpolitik führt, darf bezweifelt werden.

Die Praxis in die Theorie überführt

Im Grunde hält die EZB damit nur schriftlich fest, was in der geldpolitischen Praxis ohnehin schon gilt. Dies ist auf jeden Fall ein wichtiges langfristiges Signal an die Märkte, dass die EZB ihre Politik der Geldschöpfung und niedrigen Zinsen noch weiter ausbauen und prolongieren kann.

Abschied vom Geist der Bundesbank

Das kann man als Pragmatismus und moderne Geldpolitik werten. Man kann aber auch sagen, dass der EZB-Tower früher ein Falken-Turm war und jetzt ein Taubenschlag ist. Die Gründungs-Charta der EZB, bei der die Bundesbank Pate stand, ist damit endgültig zu den Akten gelegt.

Der Süden Europas hat sich der Zentralbank bemächtigt. Aber man darf den Bundestag und die Bundesregierung nicht aus der Verantwortung nehmen. Sie haben seit der Gründung der EZB diese Übergriffigkeit stets hingenommen und sogar befördert. Nicht zuletzt, um den eigenen Spielraum zu erhöhen. Schon 2019 betrug das Sozialbudget 1,04 Billionen Euro. Allein die Ausgaben für die Rentenversicherung machen über 30% des Sozialbudgets aus. Die Sozialleistungsquote lag 2019 bei 30,3% und wird stetig weiter ausgebaut werden.

Fazit: Die Kosten der Sozialpolitik werden nicht mehr über Steuern, sondern die reale Geldentwertung, die sich auch in den Vermögenspreisen zeigt, erhoben. Mit zusätzlicher Umverteilungswirkung vom Norden zum Süden der EU.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Profiteure der Fußball-EM

Spekulieren auf Gewinner der Fußball-EM

Uefa Euro Ball © 1998-2024 UEFA. All rights reserved.
Die Fußball-EM in Deutschland wird ein sportliches Großereignis und könnte auch zu einem wirtschaftlichen Highlight werden. Etliche Unternehmen rechnen wegen des Touristenbooms und anderer Faktoren mit deutlich steigenden Umsätzen. FUCHS-Kapital stellt Ihnen Profiteure des Sport-Sommers 2024 vor.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 30.05.24

freenet an Kreuzunterstützung kaufen

Geschäftsmann mit Diagramm ©fotogestoeber/stock.adobe.com
Freenet bietet technisch orientierten Anlegern eine gute Einstiegsgelegenheit. Aktuell hat die Aktie eine Kreuzunterstützung erreicht. An der wächst die Chance, dass der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird.
  • Fuchs plus
  • Frachtpreise explodieren, weil Container über Monate ausgebucht sind

Container-Mangel: Weihnachtsgeschäft gefährdet

Containerschiff © bfk92 / Getty Images / iStock
Die Verlagerung der Frachtrouten aus Fernost nach Europa - nach den Huthi-Angriffen um Afrika herum - machen den Container-Markt für die nächsten Monate extrem eng. Der Container-Mangel ist teuer und baut allmählich eine Zeit-Falle auf. Die könnte sogar eine rechtzeitige Lieferung für das Weihnachtsgeschäft gefährden. Lieferwege per Bahn können eine Alternative sein.
Zum Seitenanfang