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Geldpolitik | Finanzmärkte

Zinsen beginnen zu steigen

Die Zinsen für Untenehmenskredite und Hypotheken haben ihren Tiefpunkt offenbar erreicht. Über alle Laufzeiten klettern die Kreditkonditionen nach oben. Das könnte der Anfang einer längeren Bewegung sein.

 

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Chefwechsel vollzogen – und muss sich mit sinkenden Inflationsraten auseinandersetzen. Die Inflationsrate in der Eurozone hat sich im Oktober weiter abgeschwächt. Laut Eurostat lagen die Preise um 0,7% über dem Vorjahresmonat. Ausschlaggebend für den sinkenden Preisauftrieb sind die deutlich fallenden Preise für Energierohstoffe. Energie ist um 3,2% günstiger als noch vor einem Jahr. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungstitel betrug 1,1% (+0,1 Prozentpunkt ggü. September). In Deutschland lag die Inflationsrate bei 1,1%.

Auffällig ist, dass die Kapitalmarktzinsen dennoch steigen. Über alle Laufzeiten sind die Zinsen nach oben geklettert. Das ist auch gut aus der Zinskurve ablesbar (vgl. Chart). Am ganz kurzen Ende gab es kaum Bewegung. Je länger die Zinsbindung jedoch wird, desto stärker ist die Aufwärtsbewegung. Besonders stark war die Bewegung der 10-jährigen Rendite. Diese kletterte von -0,70% auf -0,4% in die Höhe.

Kredite werden erstmals seit Monaten teurer. Der durchschnittliche Zins für Unternehmenskredite mit einer anfänglichen Zinsbindung von 5 Jahren liegt bei 1,33% (Barkow Consulting). Der durchschnittliche Hypothekenzins für eine 10-jährigen Zinsbindung ist binnen vier Wochen von 0,72 auf 0,75% gestiegen.

Banken haben keine Luft mehr

Im Trend manifestiert sich damit die Bodenbildung bei den Zinsen. Wie an dieser Stelle schon geschrieben haben die Banken schlicht keine Luft mehr, die Zinsen noch weiter zu senken. Selbst wenn der Wettbewerb um Kunden groß ist. Der Zwang, eine Mindestmarge zu erwirtschaften, begrenzt bei den Instituten die Möglichkeit, Zinssenkungen weiterzureichen.

Auch auf der Anlageseite für Cashbestände werden sich die Konditionen sukzessive verschlechtern. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Banken flächendeckend die Gebührenschraube anziehen werden, um die Negativzinsen der Notenbank (akt. -0,5%) auszugleichen. Das hat die Deutsche Bank bei der Bekanntgabe ihres jüngsten Quartalsergebnisses zwischen den Zeilen angedeutet. Es sei zwingend nötig, „andere Erlösquellen wie Gebühren" zu erschließen, um die Kosten der Negativzinsen abzufangen. Die gleichen Töne haben wir auch schon aus den Genossenschaftsbanken vernommen. Richten Sie sich darauf ein, dass die „Kontoführungsgebühren" auch auf weniger Vermögende und kleinere Unternehmen ausgedehnt werden.

Zinskurve am 04.11.2019

Fazit

Insgesamt bleibt die Kreditversorgung sehr gut. Unternehmer sollten aber darauf einstellen, dass die Zinsen nicht noch weiter sinkenden. Sie haben vielmehr den Boden erreicht. Und absehbar wird es auf der Cash-Anlageseite teurer werden.

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