Grau und männlich
Die deutschen Unternehmer sind meist zwischen 50 und 60 Jahre alt und weit überwiegend männlich. Eine Studie von Creditreform liefert aktuelle Strukturdaten.
Die deutschen mittelständischen Unternehmer (Bilanzsumme < 250 Mio. EUR Umsatz) sind zu 82% männlich und größtenteils zwischen 51 und 60 Jahre alt. Zum Vergleich: Die Männer-Quote unter den Erwerbstätigen insgesamt beträgt 54%, bei den Selbständigen 68%. Das ergab eine Analyse von Creditreform. Je weiter nach Osten, desto höher wird der Frauenanteil an der Unternehmensspitze. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg haben 85% männliche Unternehmer, Sachsen 79% und Sachsen-Anhalt 77%. Männlichste Branche ist der Bergbau mit einer „Chefquote“ von 89%, gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft (88%) sowie der Energieversorgung (87%). Die meisten Unternehmerinnen finden sich in den Branchen Kunst, Unterhaltung und Erholung (36%). Es folgen das Gesundheits- und Sozialwesen (32%) sowie Erziehung und Unterricht (29%). In diesen Branchen ist auch der Altersdurchschnitt am geringsten: 30% der mittelsta?ndischen Entscheider im Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht sind 40 oder jünger, im Gastgewerbe sind es 22%. Die ältesten Unternehmer hat Bremen (Altersdurchschnitt 55), die jüngsten Mecklenburg-Vorpommern (48).
Fazit: Da es jedem frei steht, Unternehmer zu werden, spricht der hohe Anteil männlicher Chefs gegen die These, dass männliche Seilschaften in Konzernen den weiblichen Aufstieg verhindern.