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Weltwirtschaft im Schneeballsystem

Rüsten für ein Krisenszenario

Auf Partys gilt, man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Aus der Weltwirtschaft kann sich kein Unternehmen verabschieden. Aber es kann sich in guten Zeiten für schlechtere rüsten. Dazu ist jetzt die Zeit gekommen.

Prüfen Sie in den nächsten Monaten die Solidität Ihres Unternehmens auf Herz und Nieren! Welchen Zinsanstieg kann Ihre Firma aushalten? Welchen Auftragseinbruch? Wie schnell können Sie die Personallage nach unten hin anpassen? Dabei geht es uns nicht darum, die Pferde scheu zu machen. Aber unverkennbar ist:

Das Positivszenario für Konjunktur, Finanz- und Kapitalmärkte ist ziemlich ausgereizt. Im Finanzsystem stecken hohe Risiken, die sich nur noch begrenzt durch Staaten und Notenbanken abfedern lassen, wenn sie akut werden sollten.

Synchrones Wachstum

Die Weltwirtschaft wächst synchron, der überwiegende Teil aller Länder über seinem Potenzial. Der IWF hat seine Prognose von 3,7% auf 3,9% angehoben. Das bedeutet: erhöhte Rohstoffnachfrage, ein klassischer Auslöser für Inflation und damit höhere Zinsen.

Die USA fahren mit ihrer Ankündigung von Importzöllen einen heißen wirtschaftspolitischen Reifen. Der US-Haushalt ist stark defizitär (-5,2%). Das Land braucht hohe Summen frischer Dollar, um das ca. 2,1 Bio. Dollar teure Konjunkturpaket und die Steuerreform zu finanzieren. Die gaben bisher vor allem die Chinesen und die US-Notenbank. Gegenüber China hat Präsident Donald Trump den Handelskrieg ausgerufen. Die Fed will wiederum ihren Bestand an Staatsschulden abbauen. Und die US-Sparquote beträgt gerade mal 2,4%.

Chinas Achillesferse

Chinas unproduktive Staatsfirmen sind mit Schulden vollgepumpt. Schon lange warten Marktteilnehmer auf das reinigende Gewitter. Das kann China als reicher internationaler Gläubiger im Zweifel selbständig bewältigen, ohne auf Auslandsgelder angewiesen zu sein. Aber ein Wirtschaftseinbruch ist unvermeidlich, wenn der Schuldenmarkt dort ins Rutschen kommt. Was bedeutet es für Ihr Unternehmen, wenn Chinas Wirtschaftswachstum für ein Jahr von 6,8% auf 3% oder weniger zurückgeht?

Die Staaten der Eurozone sind bereits hoch verschuldet (Durchschnitt 88%). Einziger Lichtblick: Sie sind noch auf einige Jahre durchfinanziert. Aber speziell Italiens Wirtschaft als drittgrößte der Eurozone wächst unterdurchschnittlich (+1,6%). Die politische Situation ist instabil. Viele Banken dort tragen nach wie vor eine hohe Last kritischer Kredite.

Rekordhohe Schulden weltweit

Die Welt steht so stark in der Kreide wie nie zuvor. Im 3. Quartal 2017 betrugen die weltweiten Schulden 233 Bio. Dollar – ein Plus von 70 Bio. in den vergangenen 10 Jahren. Das ist das Vierfache der jährlichen US-Wirtschaftsleistung. Viel Kredit ist in den Aktienmarkt geflossen. Dieser Hebel ist riskant, wenn die Aktien abwerten. Denn dann fehlt die Deckung für die Kredite.

Schneeballsystem

Die Bewertungen der Aktienmärkte sind auch nach dem jüngsten Kursrückgang sehr hoch (32,5 Shiller PE). Das Finanzsystem ist ein Schneeballsystem. Es besteht aus wachsender Verschuldung bei Niedrigstzinsen und ständig steigenden Bewertungen realer Güter. Das kann lange funktionieren; aber irgendwann ist Schluss. Auslöser wären unerwartet schnell steigende Marktzinsen. Daran will derzeit niemand glauben (und denken). Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Kurzum:

Ein einzelnes Ereignis kann bewältigt werden. Aber es gibt im synchronen Lauf der Weltwirtschaft eine erhöhte Ansteckungsgefahr. Und wenn es diesmal kracht, dann unter Umständen noch heftiger als 2008/09.

Hat die Weltwirtschaft noch genügend Rettungsringe? Da hegen wir Zweifel. Die Pulvertürme der Notenbanken sind ziemlich leer. Fed und EZB haben – anders als vor zehn Jahren – nicht viel nachzulegen. Die Zinsen sind am Boden, die Bilanzen aufgebläht.

Fazit: Machen Sie dies nicht zu Ihrem Standardszenario. Aber rechnen Sie durch, ob und wie lange Ihr Unternehmen jetzt einen Wirtschaftseinbruch um 6% aushalten kann. Und wie lange sie ohne frischen Bankkredit zurecht kommen (FB vom 5.2.).

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