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Börse

Korrektur oder Jahresendrally

Noch ist nicht klar, ob sich die Anleger im vierten Quartal auf eine größere Korrektur oder eine Jahresendrally einstellen müssen.
Die internationalen Aktienmärkte starten uneinheitlich ins vierte Quartal. Deutsche und europäische Dividendentitel haben zuletzt spürbar an Schwung verloren. Hier belasten Unsicherheiten wegen der politischen Krisenherde in der Ukraine und im Nahen Osten. Zyklische und exportorientierte Werte litten unter Befürchtungen, dass die Handelssanktionen zwischen Russland und dem Westen die Ergebnisse der Unternehmen verhageln würden. Unter dem Strich verlor der DAX im dritten Quartal unter heftigen Schwankungen rund 3,6%. Auch gegenüber dem Jahresbeginn notieren deutsche BlueChips inzwischen im Minus (-1,3%). Ganz anders ist das Bild jenseits des großen Teichs. Die beiden wichtigsten US-Börsenindizes erreichten im dritten Quartal neue Rekordmarken. Der marktbreite S&P 500 Index übersprang zum ersten Mal die Marke von 2.000 Indexpunkten. Der Dow Jones kletterte über 17.000 Punkte. Die Aktienkurse an der Hightech-Börse Nasdaq stiegen so hoch wie zuletzt vor vierzehn Jahren.In diesen luftigen Höhen wachsen die Sorgen vor Korrekturen – zumal die Aufwärtsdynamik zuletzt stark abgenommen hat.

Gretchenfrage für die Märkte

Die Gretchenfrage lautet nun: Werden Anleger im vierten Quartal eine größere Korrektur erleben oder schleicht sich der Markt einer Jahresendrally entgegen? Für die US-Börsen fällt die Antwort etwas leichter. Denn dort ist der Aufwärtstrend bei den großen Indizes weiterhin voll intakt und die wirtschaftliche Erholung scheint besser zu verlaufen als in Europa. US-Investoren blicken daher verstärkt auf die Statements aus der US-Notenbank Fed. Die wird im Oktober das aktuelle QE-Programm auf Null fahren. Die Fed kauft dann keine US-Staatspapiere mehr am offenen Markt. Das ist bekannt und wird am Markt erwartet. Im Jahresverlauf wird in den USA der Blick auf die Zinsen wichtiger. Moderate Zinsanhebungen werden frühestens für Mitte 2015 erwartet. Allerdings reagieren die Investoren auf „zu gute“ Konjunkturdaten nervös. Sie fürchten, dass die Fed die Zinsen dann früher als erwartet anheben könnte. Das könnte heftigen Druck auf die Aktienkurse ausüben. Einerseits werden angesichts der historisch niedrigen Zinsen viele Aktien auf Kredit gekauft. Andererseits würden steigende Zinsen die momentane Alternativlosigkeit von Aktien zumindest in Frage stellen. Wir gehen aber davon aus, dass die Fed nicht überhastet an der Zinsschraube drehen wird. Daher erwarten wir, dass die US-Börsen im Aufwärtstrend bleiben. Die Volatilität dürfte aber zunehmen. In Europa ist die Situation etwas schwieriger. DAX und EuroStoxx 50 bewegen sich bereits seit Jahresbeginn in einem breiten Seitwärtsband. Der DAX schwankt dabei zwischen 9.000 und 9.800 Zählern. Zwar ist der langfristige Aufwärtstrend auch hier weiter intakt. Aber diese Seitwärtsphase zieht sich nun schon geraume Zeit hin und eine grundlegende Richtungsentscheidung rückt näher. Fällt der DAX unter 9.000 Punkte, wird es kräftiger abwärts gehen. Steigt er über 10.000 Zähler, geht die Rally in die nächste Aufwärtsphase. Auch in Europa spielt die Zentralbank eine wichtige Rolle für die Märkte. Da in der Eurozone die Wirtschaftsdaten nicht für einen nachhaltigen Aufschwung sprechen und sich wichtige Konjunkturindikatoren sogar eintrüben, wird die EZB die Märkte weiter mit viel billiger Liquidität versorgen. Dazu senkte sie den Leitzins auf nunmehr 0,05%. Darüber hinaus rechnen einige Marktteilnehmer mit ähnlichen Anleihekaufprogrammen durch die EZB wie durch das Fed in den USA. Wir rechnen damit, dass die Euro-Währungshüter im vierten Quartal die Märkte vor allem mit Worten zu steuern versuchen. Dabei werden sie betonen, dass die wirtschaftliche Erholung langsam Tritt fasst und die Notenbank bereit stehe, mit ungewöhnlichen Maßnahmen einzugreifen, falls es nötig wird. Diese unterschiedlichen konjunkturellen Perspektiven und Erwartungen auf der Zinsseite haben einen Trendwechsel bei den Währungen ausgelöst. Der Dollar steigt gegenüber dem Euro deutlich an. Hier wird die bessere Zinsperspektive eingepreist. Diese Bewegung wird sich – abgesehen von kleineren Korrekturen – weiter fortsetzen. Von Kursen im Bereich von 1,34 USD hat der Euro inzwischen rund 6% auf 1,26 abgewertet. Wir halten einen Schub bis 1,20 EUR/USD für möglich. Wir behalten die strategische Gewichtung unseres Vermögens bei. Ein Drittel investieren wir in Aktien, rund 20% in Anleihen. Daneben halten wir kleinere Positionen in Rohstoffen und Immobilienanlagen. Ein Drittel unseres Vermögens halten wir aus Absicherungsgründen außerhalb des Aktivdepots (vgl. Grafik).

Fazit: Bei 9.400 Zählern und nahe der 200-Tage-Linie steht der DAX an einer entscheidenden Wegmarke. Wir warten die Richtungsentscheidung ab.

Hinweis: Ausführliche Erläuterungen zu unserer strategischen Ausrichtung sowie zahlreiche Anlage-Empfehlungen finden Sie im neuen Geldanlagebuch 2015 „Die gesteuerte Hausse“ (380 S., 49,95 Euro). Bestellungen unter Tel.: 030 - 28 88 17 20 oder im Online-Shop.

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