Rallye ohne Fundament
Der Weizenpreis ist weiter im Aufwind. An der Warenterminbörse in Chicago kletterten die Weizennotierungen in dieser Woche bis auf knapp 580 US-Cent je Scheffel. Damit erreichten sie den höchsten Stand seit August 2018. Das technische Widerstandsniveau zwischen 540 und 560 US-Cent je Scheffel hat der Getreiderohstoff scheinbar mühelos überwunden. Rein aus technischer Sicht könnte die Rallye noch ein wenig anhalten. Der nächste nennenswerte Kurswiderstand befindet sich erst knapp unterhalb der 600-Cent-Marke.
Das Angebot wird knapper als bislang erwartet. Darauf deuten deutlich gesunkene US-Weizenbestände und eine bedeutend kleinere Anbaufläche für US-Winterweizen hin. Doch laut einer aktuellen Schätzung der US-Agrarbehörde USDA dürfte der weltweite Weizenmarkt 2019/20 weiterhin einen Angebotsüberschuss in Höhe von gut zehn Mio. Tonnen aufweisen.
Kein Knappheit bei Weizen zu erwarten - Preisrallye ohne Fundament
Der chinesische Überschuss von rund 4,4 Mio. Tonnen ist dabei noch nicht berücksichtigt. Allerdings stecken in den jüngsten Schätzungen bereits die dürrebedingten Ernteausfälle in Australien mit drin. Sorgen vor einer Angebotsknappheit dürften daher kaum aufkommen.
Wir können den jüngsten Preisanstieg bei Weizen von daher aus fundamentaler Sicht nicht so recht nachvollziehen. Doch der Aufwärtstrend ist intakt und zumindest kurzfristig gibt es keine Anzeichen einer Trendwende.